Der Komet Wirtanen hat rund einen Kilometer Durchmesser und umrundet die Sonne auf einer elliptischen Bahn. Die Sonde soll mit einer Ariane-5-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana starten. Um die Sonde auf eine direkte Bahn zu Wirtanen einzuschießen, muss der Lander mit Vorbeiflügen an Mars und Erde zusätzlich Schwung gewinnen. Im Jahr 2012 soll die Sonde dann zur Kometenoberfläche absteigen, Materialproben einsammeln und analysieren.
An Bord des Ende September fertig gestellten Landers befinden sich unterschiedliche Analysegeräte, ein Bohrer sowie Mess- und Beobachtungsinstrumente. Neben der Untersuchung des Kometenmaterials soll auch erforscht werden, wie sich die Eigenschaften eines Kometen während der Annäherung zur Sonne ändern, wenn der Komet durch die stärkere Sonneneinstrahlung antaut und einen Schweif ausbildet.
Kometen bestehen im wesentlichen aus Eis und Staub und werden deshalb auch als schmutzige Schneebälle bezeichnet. Wissenschaftler vermuten, dass sie noch nahezu unverändert aus dem Material bestehen, aus dem sich vor mehr als viereinhalb Milliarden Jahren das Sonnensystem gebildet hat. Von besonderem Interesse bei der „Rosetta“-Mission ist, ob es zu einem derart frühen Zeitpunkt bereits komplexe organische Verbindungen als Grundlage späteren Lebens gab.