Die erste europäische Forschungsplattform für die Internationale Raumstation ISS ist fertig. Der Raumfahrtkonzern Astrium in Bremen lieferte das Modul am Dienstag an die NASA. Die „multifunktionale Experimentieranlage“ soll nach Angaben von Astrium im Frühsommer 2002 ins All gebracht werden und zehn Jahre auf der ISS bleiben. Auftraggeber für Forschungsplattform ist die europäische Raumfahrtorganisation ESA. Weitere europäische Anlagen sollen zwei bis drei Jahre später folgen.
Im Zentrum der Arbeit mit der Plattform stehen Astrium zufolge materialwissenschaftliche Versuche. Erforscht würden unter anderem neue Wege zur Herstellung von leichten Werkstoffen, Analysen zur Optimierung der Rohölgewinnung sowie Prozesse bei der Kosmetikherstellung und in der Schmierstoffproduktion. Außerdem würden Materialien untersucht, die in den menschlichen Körper eingesetzt und dort gezielt erhitzt werden könnten, um Tumore zu zerstören. Die Forschungsplattform (MSG) kann manuell, vollautomatisch oder durch Onlinesteuerung von der Erde aus betrieben werden.
dpa
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