Damit war der US-Raumfahrtbehörde NASA eine Premiere gelungen. „Das ist für mich der Höhepunkt der Mission“, sagte Robert Farquhar, der Leiter der Mission, der die Idee hatte, NEAR auf EROS landen zu lassen. „Ich habe wirklich nicht geglaubt, dass es klappt, zumindest nicht so gut.“ Noch nie zuvor in der Geschichte der Raumfahrt war eine Sonde auf einem so kleinen Himmelskörper gelandet. Die Wissenschaftler überlegten sogar, die Sonde wieder in den Orbit zu schießen.
Experten hatten die Chancen als gering eingeschätzt, dass NEAR die Landung überstehen könnte. Doch die vier Sonnensegel der Sonde blieben unbeschädigt. Die Landung war eine Idee, die die Wissenschaftler erst nach dem erfolgreichen Ende der NEAR-Mission hatten. Offenbar half aber die äußerst geringe Anziehungskraft von EROS.
Das Manöver bis zur Landung dauerte über vier Stunden. In dieser Zeit bremste die Sonde mit mehreren Raketenschüben mehrfach ab und funkte alle 30 Sekunden ein Bild von der Oberfläche zur Erde. Das letzte Foto wurde etwa 200 Meter über der Oberfläche des kartoffelförmigen Himmelskörpers geschossen. Die Kamera ist nicht für nähere Aufnahmen ausgelegt; tiefer unten wären die Bilder unscharf geworden.
Forscher interessieren sich für Asteroiden, weil sie vermuten, dass einer der Gesteinsbrocken vor 65 Millionen Jahren mit der Erde zusammenstieß und eine Verdunklung hervorrief, die zum Aussterben der Dinosaurier geführt hat. EROS ist der größte Asteroid in der Nähe der Erdumlaufbahn. Sein Material wird als älter als das der Erde geschätzt.
Die Sonde, die etwa die Größe eines Autos hat, hatte EROS seit dem 14. Februar 2000 umkreist und 200 000 Fotos sowie Filmaufnahmen geliefert. Nach Angaben der Wissenschaftler ist die Ausbeute deutlich größer als erwartet. Es werde Jahre dauern, bis das Material ausgewertet ist. NEAR (für Near Earth Asteroid Rendezvous) war am 17. Februar 1996 zu dem 270 Millionen Kilometer entfernten Asteroiden gestartet. Der kleine Himmelskörper ist etwa 33 Kilometer lang, 13 Kilometer breit und ebenfalls 13 Kilometer tief.
dpa