Das Manöver wurde am 25. Oktober durch das Einschalten der Raketen eingeleitet. Auf diese Weise wurde der Satellit in eine Umlaufbahn gebracht, die rund 50 Kilometer über der Oberfläche des Asteroiden verläuft. Gestern war die Sonde dem Himmelskörper dann am nächsten. Eine halbe Stunde war Zeit, um bei gut 20 Kilometern pro Stunde Fotos von der Oberfläche zu schießen und allerlei Daten zu sammeln. „Wir erwarten die Bilder von Gesteinsbrocken, die kaum größer sind als einen halben Meter, mit einer guten Auflösung“, schwärmt Farquhars Mitarbeiter Andrew Cheng und weist darauf hin, dass die Forscher noch keine Ahnung haben, an welcher Stelle NEAR dem Asteroiden am nächsten kommt. Für Cheng ist das kein Problem, „egal, wo wir hinschauen, derart genaue Informationen haben wir bisher überhaupt noch nicht.“
Anschließend wird sich die Sonde auf den Weg in eine 200 Kilometer entfernte Umlaufbahn machen. Im Dezember soll sie den Asteroiden dann noch einmal in geringeren Entfernungen umkreisen. Eros ist ein Relikt aus der Zeit der Entstehung unseres Sonnensystems und zieht seine Bahn in rund 400 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde. Die NEAR-Sonde wurde 1996 mit einer Delta-2 Rakete ins All geschossen. Am 14. Februar 2000 erreichte sie den 257 Millionen Kilometer entfernten Asteroiden. Ihren Namen erhielt die Sonde zu Ehren des verstorbenen Astrogeologen Gene Shoemaker.
Joachim Schüring und NASA, Foto: Pat Rawlings