Der im Juli entdeckte so genannte zehnte Planet zieht nicht allein durch die Tiefen des Alls: Das Objekt, das die Astronomen inzwischen inoffiziell “Xena” nennen, besitzt einen Mond. Das Team um Michael Brown vom California Institute of Technology entdeckten den Begleiter am 10. September mit Hilfe der adaptiven Optik des Keck-Teleskops auf Hawaii.
Der Mond erhielt den Spitznamen “Gabrielle” ? nach der Gefährtin der Kriegerprinzessin Xena aus der gleichnamigen Fernsehserie. Einen offiziellen Namen hat die International Astronomical Union noch für keinen der beiden Himmelskörper vergeben. Wie Brown und seine Kollegen berichten, hat der Mond einen Durchmesser von knapp 300 Kilometern und ist damit ein Zehntel so groß wie Xena. Beide halten sich zurzeit etwa dreimal so weit von der Sonne entfernt auf wie der (offizielle) neunte Planet Pluto.
Sobald Brown Xena entdeckt hatte, begann er nach einem Mond zu suchen, berichtete er dem Wissenschaftsmagazin New Scientist: “Ein Himmelskörper mit Mond ist auf jeden Fall eine coole Sache.” Mithilfe des Trabanten kann Brown außerdem die Masse von Xena bestimmen und seine Herkunft ergründen. Von den Objekten, die jenseits des Planeten Neptun im so genannten Kuipergürtel ihre Bahnen ziehen, scheinen viele einen Mond zu besitzen: Von den vier größten dieser Kleinplaneten, darunter Pluto und Xena, haben drei einen Begleiter. Wahrscheinlich bilden sich diese Doppelsysteme durch Kollisionen zwischen im Kuiper-Gürtel, das scheint ein alltägliches Phänomen zu sein”, sagt Brown.
Auf die Diskussion um Xenas und Plutos Planetenstatus hat die Entdeckung des Mondes keinen Einfluss, meint Brown: “Das ändert den Fall in keiner Hinsicht.”
Ute Kehse