Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Wie Spinnenmännchen ihr erstes Mal überleben

Erde|Umwelt

Wie Spinnenmännchen ihr erstes Mal überleben
Männliche Schwarze Witwen schnüren vor der Paarung ihren Unterleib ein. Damit haben sie eine größere Überlebenschance, wenn die Weibchen sie während des Geschlechtsakts anknabbern. So haben sie bessere Aussichten auf eine zweite Kopulation und damit für eine Vaterschaft. Das haben kanadische Verhaltensforscher herausgefunden.

Weibliche australische Schwarze Witwen(Latrodectus hasselti) beginnen noch während der Kopulation, den hinteren Teil des Unterleibs ihrer männlichen Partner anzuknabbern. Rund 12 Prozent der Männchen überleben diesen Kannibalenakt nicht. Eine zweite Kopulation würde jedoch die Chance auf eine Vaterschaft des Spinnenmännchens um 50 Prozent erhöhen. Die Weibchen besitzen nämlich zwei Organe zur Aufbewahrung der Spermien, die nacheinander gefüllt werden. Stirbt das Männchen also nach der ersten Kopulation, werden die Spermien seines Rivalen später im zweiten Organ gespeichert.

Die Männchen der Schwarzen Spinne haben deshalb einen Trick entwickelt: Bereits während der Balz schnüren sie mithilfe ihrer Bauchmuskulatur ihren Unterleib ein, haben die Forscher festgestellt. Die Biologen verletzten dann den hinteren Teil des Unterleibs dieser Männchen in ähnlicher Weise wie es das Weibchen während des Geschlechtsakts macht. Die Spinnenmännchen zeigten daraufhin eine längere Ausdauer, eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit, ein längeres Balzverhalten und einen größeren Fortpflanzungserfolg. Wurde jedoch der vordere Teil des Unterleibs verletzt, hatte die Einschnürung keine schützende Wirkung.

Durch das Einschnüren des Unterleibes könnte trotz der Fresswunden im hinteren Bauchteil der hydraulische Druck aufrechterhalten werden, der für die Fortbewegung notwendig ist, erklären die Forscher. Durch die Abschnürung könnten aber auch die hinteren Bauchorgane nach vorne geschoben und so vor den Bissen des Weibchens geschützt werden.

Maydianne Andrade ( Universität von Toronto, Scarborough) et al.: Proceedings of the Royal Society: Biology Letters, Online-Vorabveröffentlichung, doi:10.1098/rsbl.2005.0318

Anzeige
ddp/wissenschaft.de ? Katharina Schöbi
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Dossiers
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Mus|kat|nuss|baum  〈m. 1u; Bot.〉 tropisches Holzgewächs mit pfirsichähnlichen Früchten, deren getrocknete Samenmäntel als Muskatblüte u. deren Samen als Muskatnüsse verwendet werden: Myristica fragrans

Hy|gi|e|ne  〈f. 19; unz.〉 1 Gesamtheit aller Bestrebungen u. Maßnahmen zur Verhütung von Krankheiten u. Gesundheitsschäden; Sy Gesundheitslehre … mehr

Scho|las|tik  〈f. 20; unz.〉 1 die auf die antike Philosophie gestützte, christl. Dogmen verarbeitende Philosophie u. Wissenschaft des MA 2 engstirnige Schulweisheit … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige