Nach den Ergebnissen der Simulationen waren die vier Riesenplaneten Jupiter, Saturn, Neptun und Uranus nach ihrer Geburt von dichten kreisförmigen Scheiben aus Staub, Eispartikeln und kleinen Gesteinsbrocken, den so genannten Planetesimalen, umgeben. Im Lauf der Zeit lenkten die Schwerefelder der Planeten diese Bruchstücke von ihrer ursprünglichen Bahn ab, so dass sie sowohl in Richtung Sonne als auch von ihr weg gestreut wurden. Diese Wechselwirkung beeinflusste gleichzeitig auch die Planetenbahnen: Jupiter bewegte sich etwas nach innen, während die anderen Riesenplaneten etwas nach außen abgelenkt wurden.
Anfänglich war das ein sehr langsamer Prozess. Das änderte sich jedoch, als der Saturn eine Sonnenumlaufbahn erreichte, die genau doppelt so lang war wie die des Jupiter: Diese ungewöhnliche Anordnung verzerrte die Bahnen beider Planeten, so dass sie nicht mehr annähernd kreisförmig, sondern stark elliptisch waren. Das wiederum wirkte sich auf die Umlaufbahnen von Uranus und Neptun aus, erklären die Forscher. Deren Bahnen wurden so stark verzerrt, dass sich die beiden Planeten gegenseitig ins Gehege kamen und sich von ihren ursprünglichen Bahnen abdrängten. Dabei gerieten sie in die Planetesimalen-Scheibe ? mit der Folge, dass viel mehr Planetesimale in das Innere des Sonnensystems gestreut wurden als vorher und dort Erde und Mond mit Einschlägen übersäten.
Nature, Bd. 435, ab S. 459