Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Shampoo und Co können auf die Nerven gehen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Shampoo und Co können auf die Nerven gehen
Shampoos und Handcremes könnten für Gehirnzellen gefährlich werden. Darauf deutet eine Laborstudie amerikanischer Forscher hin. Hohe Konzentrationen eines Inhaltstoffs, der Körperpflegeprodukten häufig zugesetzt wird, hemmt die Zellentwicklung oder tötet schon entwickelte Hirnzellen ab, berichteten Elias Aizenman von der Universität in Pittsburgh und seine Kollegen auf dem Jahrestreffen der amerikanischen Gesellschaft für Zellbiologie in Washington. Die Forscher vermuten, dass bei häufigem Gebrauch der Mittel auch niedrigere Konzentrationen für Menschen schädlich sein könnten.

Das Team um Aizenman untersuchte den Effekt des häufig verwendeten antimikrobiellen Mittels Methylisothiazolinon auf Gehirnzellen von Ratten. Dazu wurden noch nicht voll entwickelte Zellen 18 Stunden lang der Substanz ausgesetzt. Das Ergebnis: Der Inhaltstoff hemmt die Entwicklung von Axonen und Dendriten, den Ausläufern der Nervenzellen. Diese ermöglichen den Kontakt zwischen den Zellen und sind notwendig, um Informationen weiterzuleiten. Weitere Tests zeigten, dass das Mittel ein Enzym ausschaltet, das für die Entwicklung dieser Zellausläufer erforderlich ist. Ohne den Zusatz des Mittels entwickeln die Nervenzellen in der gleichen Zeit mehrere dieser Ausläufer.

Schon in einer früheren Studie hatten die Forscher entdeckt, dass der Inhaltstoff in hoher Konzentration vollentwickelte Nervenzellen von Ratten innerhalb von zehn Minuten abtötet. Der Kontakt mit dem Mittel könne daher auch Folgen für die Entwicklung des Nervensystems haben. Vor allem schwangere Frauen und deren ungeborene Kinder könnten durch einen täglichen Gebrauch von Produkten, mit diesem Inhaltstoff gefährdet sein, so Aizenman.

Das Mittel wird vielen Körperpflegeprodukten wie Shampoos zugesetzt, da es gefährliche Bakterien abtötet, die häufig in feuchten Umgebungen auftreten. Auch in der Industrie kommt es oftmals zum Einsatz, beispielsweise in Wasserkühlungssystemen. Die Risiken des Nervengifts sollen nun in weiteren Tests und einer Tierstudie untersucht werden.

ddp/bdw ? Eva Hörschgen
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

An|ken|bal|len  〈m. 4; Bot.〉 = Sumpfdotterblume

Di|let|tant  〈m. 16〉 1 jmd., der eine Tätigkeit nicht berufsmäßig, sondern aus Liebhaberei betreibt, Nichtfachmann, Laie, Liebhaber (einer Tätigkeit) 2 Pfuscher … mehr

li|te|ra|tur|ge|schicht|lich  〈Adj.〉 die Literaturgeschichte betreffend, auf ihr beruhend; Sy literaturhistorisch … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige