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Was ein neues Organ mit sich bringt

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Was ein neues Organ mit sich bringt
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Eine neue Niere brachte Rudi Braun wieder Lebensfreude, aber auch neue Gesundheitsrisiken. (Foto: Tim Wegner)
Ersatzteile der besonderen Art: Wenn Herz, Niere und Co versagen, kann eine Organtransplantation Leben retten. Doch diese Errungenschaft der Medizin hat nach wie vor Schattenseiten: Ein Leben mit einem fremden Organ bringt spezielle Gesundheitsprobleme und Sorgen mit sich, berichtet bdw-Autorin Susanne Donner in der aktuellen Ausgabe von bild der wissenschaft.

Am Beispiel von Rudi Braun macht die Autorin ein Risiko deutlich, mit dem Transplantierte rechnen müssen: Bösartiges Gewebe kann sich leichter entwickeln und wenn der Krebs einmal da ist, lässt er sich auch vergleichsweise schwer bekämpfen. Rudi Braun entwickelte zwei Tumore innerhalb weniger Jahre – das ist typisch für Organempfänger. Dennoch ist der heute 77 Jährige ein Erfolgsbeispiel der Transplantationsmedizin: Er lebt seit 15 Jahren mit einer Niere, die ihm seine Frau spendete. Das Organ hat ihn von der Dialyse erlöst und er konnte wieder reisen, Kegeln gehen und essen, was ihm schmeckt.

Die Gesundheitsprobleme nach einer Transplantation werden von den Medikamenten verursacht, die das körper­eigene Abwehrsystem unterdrücken. Diese sogenannten Immunsuppressiva verhindern, dass der Körper das fremde Organ abstößt. Doch ein gut funktionierendes Immunsystem ist natürlich auch notwendig, um Krankheitserreger in Schach zu halten sowie entartete Körperzellen zu eliminieren. So erhöht sich das Tumor-Risiko von Tranplantations-Patienten um das Doppelte bis Dreifache.

Erfolg mit Schattenseiten

Außerdem erhöhen die Immunsuppressiva das Risiko, Stoffwechsel- und Herzkreislauferkrankungen zu entwickeln. Diese und weitere Nebenwirkungs-bedingte Folgen lasten deutlich auf der Lebenserwartung der Patienten.  Dennoch ist aber ein Aufwärtstrend bei der Überlebensrate zu verzeichnen und es gibt auch ausgesprochene Erfolgsgeschichten. Der Artikel macht dies am Beispiel von Peter Fricke vom Bundesverband der Organtransplantierten deutlich: Er lebt seit 26 Jahren mit einem Spenderherz.

Wie die Autorin Susanne Donner berichtet, sind mit Transplantations-Geschichten neben den körperlichen Belastungen oft auch psychische Probleme verknüpft. Einer Untersuchung zufolge entwickelten 15 Prozent von 126 befragten Organempfängern eine posttraumatische Belastungsstörung. Dies verdeutlicht, wie dringend auch psychotherapeutische Nachsorge ist.

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Trotz aller Problematiken liegt die Betonung am Ende des Artikels auf dem Erfolg der Transplantationsmedizin: Sie kann einem Menschen wertvolle Lebensjahre schenken. Voraussetzung sind natürlich genügend Spenderorgane, woran es nach wie vor hapert.

Den ausführlichen Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe von bild der wissenschaft.

© wissenschaft.de
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