Amerikanische Forscher haben einen Test entwickelt, mit dem sie schädliche E. coli-Bakterien schneller und besser aufspüren können. Indem die Wissenschaftler verschiedene Methoden kombinieren, können sie die Keime in weniger als zehn Stunden sicher identifizieren. Das berichten die Biologen in der Fachzeitschrift The Journal of Microbiological Methods (Bd. 55, S. 141).
Bei herkömmlichen Tests werden die Bakterien erst in Kulturen vermehrt, was viel Zeit in Anspruch nimmt. Daher dauert es mit diesen Methoden etwa 24 bis 48 Stunden, bis die Keime endgültig erkannt sind. Daniel Lim von der Universität von Südflorida in Tampa und sein Kollege Bryan Tims verwenden spezielle Glasfaser-Biosensoren und Antikörper, um E. coli in Wasser oder Lebensmitteln zu entdecken. Anschließend picken sie sich lebende Bakterien heraus, deren Erbgut sie dann mithilfe einer Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) vermehren und eindeutig bestimmen. „Das alles funktioniert innerhalb eines Arbeitstages“, erklärt Lim.
Allein mit den schnellen Glasfaser-Biosensoren hatten Lim und sein Team bereits erfolgreich mikrobiologische Schnelltests in 20 bis 30 Minuten durchgeführt. Doch indem sie nun zusätzlich lebende Bakterien aus der Probe nehmen, stellen sie sicher, dass die Mikroorganismen tatsächlich am Leben und damit schädlich sind. Zudem erlaubt dies, das Erbgut mithilfe einer PCR zu analysieren. Auch weitere Tests können so an den Keimen durchgeführt werden, etwa auf Antibiotikaresistenzen.
Die schnelle Entdeckung und Identifikation von Bakterien in Wasser und Lebensmitteln kann Krankheiten verhindern. Im Falle einer Lebensmittelvergiftung können Ärzte schneller mit einer gezielten Behandlung beginnen, wenn sie wissen, dass beispielsweise E. coli die Beschwerden auslösen.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff