Direkt unter Hochspannungsleitungen liefert Weizen im Schnitt sieben Prozent weniger Ertrag. Zu diesem Ergebnis kommen österreichische Wissenschaftler in einer Feldstudie, die sie im Fachmagazin „Bioelectromagnetics“ (Band. 24, Ausg. 2) vorstellen.
Die Forscher um den Agrarwissenschaftler und Bodenkundler Gerhard Soja vom Österreichischen Forschungszentrum (ARC) in Seibersdorf hatten fünf Jahre lang Versuchsflächen mit einheitlicher Bodenqualität beobachtet. Die Flächen lagen zwischen zwei und vierzig Meter von einer 380-Kilovolt-Überlandleitung entfernt. Die Wissenschaftler untersuchten in regelmäßigen Abständen die Mikroorganismen im Boden und den Ertrag an Korn und Stroh.
Die Versuchsflächen, die den Stromleitungen und ihren elektromagnetischen Feldern am nächsten lagen, brachten im Durchschnitt sieben Prozent weniger Kornertrag als die weiter entfernten Felder. In trockenen Jahren war der Unterschied besonders stark ausgeprägt. Im Vergleich zu natürlichen Einflüssen wie dem Klima und der Bodenqualität sei die Wirkung der elektromagnetischen Felder von Stromleitungen allerdings gering, schreiben die Wissenschaftler.
ddp/bdw – Ulrich Dewald