Den Ansatz für ihren Knoten fanden die beiden Tüftler in dieser Legende: Alexander, so ihre Überlegung, war als Schüler von Aristoteles kein Dummkopf. Der Grund für seine gewaltsame Lösung des Puzzles, lag vielleicht darin, dass der Knoten offensichtlich durch einfaches Aufbinden nicht aufzukriegen sei, vielleicht hatte er keine freien Enden?
Allerdings muss das Rätsel, nach Ansicht der Wissenschaftler, theoretisch dennoch lösbar gewesen sein. Warum sonst sollten sich eine Reihe von klugen Köpfen vor Alexander ernsthaft den Kopf über das Problem zerbrochen haben. Die Enden, so ihre Schlussfolgerung, müssen bereits vor dem Knoten zusammengespleisst worden sein und nicht erst hinterher. Der Knoten bestünde lediglich aus Windungen um ein ringförmig geschlossenes Seil.
Die einzige Möglichkeit einen solchen Knoten unlösbar zu machen, ist die Anwendung eines physikalischen Tricks, der sich auf die Dicke des Seils auswirkt. Zum Beispiel könnte das Seil vor dem Binden in eine Flüssigkeit getaucht worden und danach rasch in der Sonne getrocknet worden sein.
Unter Anwendung dieser Überlegungen entwickelten die beiden Forscher ein Computerprogramm, welches alle Verschlingungsmöglichkeiten ausrechnete und am Ende tatsächlich einen “gordischen Knoten” präsentierte.
Erst im Juni hatten die beiden Knotenforscher mit einer Forschungsarbeit über Sollbruchstellen von gekochten Spaghetti auf sich aufmerksam gemacht. Anhand des Modells wollten sie zeigen, wie Bruchstellen beim Knoten von Tauen zustande kommen.