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Britische Forscher: Verwandter des Ebola-Virus verursachte mittelalterliche Pest

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Britische Forscher: Verwandter des Ebola-Virus verursachte mittelalterliche Pest
Nicht Bakterien sondern Viren, die mit dem Ebola-Erreger verwandt sind, haben im Mittelalter die Pest verursacht. Das behaupten zwei britische Forscher der Universität Liverpool in ihrem Buch „Biology of Plagues“ ? zu deutsch „Biologie der Seuchen“ (Cambridge University Press).

Bisher dachten Wissenschaftler, dass das Bakterium Yersinia pestis die Pest verursacht hat, die zwischen 1347 und 1670 wenigstens jedem zweiten Europäer das Leben kostete. Der Erreger ist auch der Grund für die ebenfalls lebensgefährliche Beulenpest.

Susan Scott und Christopher Duncan kommen zu einem anderen Ergebnis. Anhand eines englischen Sterberegisters konnten die beiden Forscher die Ausbreitung der Pest in einer Gemeinde verfolgen. Zu den Zeiten von Königin Elisabeth musste in den Registern Pest als Todesursache vermerkt werden. Die Forscher fanden, dass die Zeit von der Ansteckung bis zum Tod 37 bis 38 Tage betrug. Erst 5 Tage zuvor zeigten sich die Krankheitszeichen. Ihre Ergebnisse stimmen mit der von Historikern überlieferten 40tägigen Quarantäneperiode überein, an die sich die Europäer im Mittelalter über 300 Jahre hinweg offenbar strikt hielten.

Bei den Erregern der Beulenpest seien solche Quarantänemaßnahmen völlig unwirksam, so die Forscher. Ebenso werde die Beulenpest von Flöhen auf den Menschen übertragen, die auf Nagetieren wie Ratten leben. Die Wanderrate sei in Europa aber erst 50 Jahre nach den großen Seuchen angekommen.

Nach den Symptomen wie rote Flecken auf der Brust ? den „Zeichen Gottes“ ? und den frühen Autopsieberichten zu schließen, die von Auflösungserscheinungen der inneren Organe berichten, glauben die beiden Forscher vielmehr, dass sogenannte Filoviren die Seuche verursacht haben. Diese sind mit dem Ebola-Virus verwandt.

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Würde die mittelalterliche Pest wieder kehren, wären die Folgen katastrophal, glauben die Forscher. Durch die lange Inkubationszeit von 32 Tagen würden Reisende die Seuche auf der ganzen Welt verbreiten.

Marianne Diehl
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