Freisprechanlagen für Handys im Auto bringen keinen Sicherheitsgewinn. Das behauptet der amerikanische Psychologe Paul Atchley von der Universität von Kansas. Nicht von der Hand am Hörer gehe eine Gefahr aus, sondern von der Ablenkung des Fahrers durch das Telefongespräch.
Der Forscher hat in mehreren Studien die Aufmerksamkeit von Autofahrern untersucht und dabei herausgefunden, dass ein Mensch im Durchschnitt auf vier Dinge gleichzeitig achten kann. Sich neben dem Autofahren auch noch auf ein Telefongespräch zu konzentrieren, sei zuviel, fand Atchley. „Ein Gespräch besteht nicht nur aus Zuhören“, erklärt er. „Der Fahrer muss auch darüber nachdenken, was der Gesprächspartner sagt und sich Antworten zurechtlegen.“
Ein Telefonat mit einem Gespräch mit dem Beifahrer gleichzusetzen, sei falsch, so Atchley. Eine solche Unterhaltung könne unterbrochen werden, wenn der Verkehr zu hektisch wird.
Bislang gilt in den USA nur im Bundesstaat New York ein Handyverbot am Steuer. Wie in Deutschland sind Freisprechanlagen jedoch erlaubt. Atchley fordert, das Telefonieren während der Fahrt ganz zu verbieten.
Ulrich Dewald