Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Männer hören zwar zu ? aber nur mit einer Gehirnhälfte

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Männer hören zwar zu ? aber nur mit einer Gehirnhälfte
brainscans_posterior.jpg
Eins zu Null für verärgerte Frauen

Eine Studie, die an der Indiana University School of Medicine durchgeführt wurde, behauptet, dass Männer nur mit einer Hälfte ihres Gehirnes zuhören. Jedoch bedeuten die Ergebnisse der Studie, die am Dienstag auf dem Jahrestreffen der Nordamerikanischen Gesellschaft für Radiologie vorgestellt wurden, nicht direkt, dass Frauen die besseren Zuhörer sind.

Gehirnscanns von 20 Männern und 20 Frauen haben gezeigt, dass Männer meistens nur ihre linke Gehirnhälfte ? die Gehirnhälfte, die mit der Spracherkennung in Verbindung gebracht wird – einsetzen, wenn sie zuhören. Die in der Studie untersuchten Frauen benutzten beide Hirnhälften zum Zuhören.

Andere Studien zeigten bereits, dass Frauen „gleichzeitig zwei Gesprächen zuhören können,“ sagte Joseph T. Lurito, angehender Professor für Radiologie und Autor der Studie. „Ein Grund dafür könnte sein, dass sie mehr Gehirnkapazitäten für das Zuhören verwenden.“ Es könnte sogar sein, dass „es für die Frauen schwerer ist,“ vermutet Lurito, weil sie offensichtlich für dieselbe Aufgabe mehr ihres Gehirnes einsetzen müssen, als Männer. „Ich möchte keinen Krieg zwischen den Geschlechtern,“ versichert Lurito. „Ich möchte nur, dass die Menschen endlich verstehen, dass Männer und Frauen Sprache unterschiedlich verarbeiten.“

Der Wissenschaftler hat die Technik des functional Magnetic Resonance Imaging (fMRI) angewandt, um die beim Zuhören aktiven Hirnregion zu registrieren. In dem MRI-Scanner hörten die Probanden über einen Kopfhörer Auszüge aus John Grishams Novelle „The Partner“, während der Forscher die Gehirnaktivitäten beobachtete.

Anzeige

Das Zuhören hatte bei den Männern einen Anstieg der Aktivität im linken seitlichen Hirnlappen zur Folge. Bei den Frauen zeigte sich Aktivität in beiden Temporallappen. Dies weise darauf hin, dass die weiblichen Gehirne ? wie schon auf Grund früherer Forschungen vorgeschlagen wurde ? mehr „beidseitig, bilateral dominant“ seien oder dass bei der Bewältigung mancher Aufgaben die rechte Seite des weiblichen Gehirns dominanter sei, als bei Männern, deutet Edgar Kenton von der American Stroke Association, Neurologe an der Thomas Jefferson University in Philadelphia, die Ergebnisse von Lurito.

Vorerst könnten diese Erkenntnisse Ärzten, die Schlaganfallpatienten behandeln, helfen zu verstehen, wie sich das männliche und das weibliche Gehirn voneinander unterscheiden, sagte Kenton. Es könnte bedeuten, dass im Falle eines Schlaganfalles der linken Hirnhälfte, Frauen schneller wieder sprechen könnten als Männer, dies müsse aber noch bewiesen werden, sagte Kenton.

Nicole Waschke
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Bin|de|haut  〈f. 7u; Anat.〉 schleimige, die Innenseite der Augenlider u. die Vorderseite des Augapfels überziehende Haut

Ra|dio|ap|pa|rat  〈m. 1〉 = Radio (1)

Bio|bi|blio|gra|fie  auch:  Bio|bib|lio|gra|fie  〈f. 19〉 umfassendes Verzeichnis aller Schriften über eine Persönlichkeit u. ihre Werke; … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige