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Himmelsgewalten im Fokus

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Himmelsgewalten im Fokus
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Weltweit wüten stets etwa 2000 Gewitter, mehrere Millionen Blitze durchzucken täglich die Luft. (Foto: jerbarber/iStock)
Wolken laden sich auf, bis es kracht: Lange glaubten Forscher verstanden zu haben, wie Blitze bei einem Gewitter entstehen. Doch aktuelle Messungen werfen nun wieder neue Fragen auf. Vor allem ist unklar, wie es zu den enormen Zündungsspannungen kommt, die nötig sind, um einen Blitz auszulösen. Über die aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet der Blitzforschung berichtet bdw-Autor Jan Berndorff in der August-Ausgabe von bild der wissenschaft. Er gibt außerdem Einblicke in Ansätze, die zerstörerische Kraft von Blitzen umzulenken beziehungsweise gezielt für militärische Zwecke einzusetzen.

Für die Griechen schleuderte Zeus die Blitze – mittlerweile sind die wahren Hintergrunde des Himmelsphänomens zumindest prinzipiell klar: Durch dynamische Prozesse in Gewitterwolken entstehen elektrische Spannungen, die sich dann schlagartig entladen. Doch viele Details der Abläufe sind noch immer geheimnisvoll und werden durch neue Beobachtungen immer rätselhafter, wie Berndorff berichtet. Seltsame Leuchtphänomene in Gewitterwolken stehen momentan im Fokus von Forschern: Sogenannte „Kobolde“ erheben sich säulenförmig aus einer Gewitterwolke, „Elfen“ umgeben diesen Leuchtpilz ringförmig und bei „Gnomen“ handelt es sich um kleine helle Entladungen über den Wolken.

Doch das erstaunlicherweise größte Rätsel ist, wie es überhaupt zur Zündung eines normalen sichtbaren Blitzes kommt: Die kritische Spannung dafür, die sogenannte Durchbruchfeldstärke, wird nämlich selbst bei einem heftigen Gewitter gar nicht erreicht.  Berndorff berichtet über Ansätze diese scheinbaren Ungereimtheit zu erklären: Als Zünder der Blitze haben Forscher Eiskristalle oder energiereiche Teilchen aus dem All im Verdacht.

Von Blitzschutz und Blitzattacken

Im zweiten Teil des aktuellen bdw-Titelethemas „Blitze“ widmet sich der Autor den schlagkräftigen Aspekten der Himmelsgewalten. Aus zwei gegensätzlichen Motiven gibt es demnach Bestrebungen, die Macht der Blitze zu kontrollieren: Forscher versuchen, ihre zerstörerische Kraft umzulenken, um Menschen und Gebäude zu schützen. Militärs würden sie hingegen gern für kriegerische Zwecke gezielt nutzen. Beim Schutz vor Blitzen ist offenbar die Lasertechnik vielversprechend. Das Prinzip: Man schießt mit leistungsstarken Lasern in bedrohliche Wolken. Es entsteht dadurch ein Leitkanal, mit dem man einen Blitz zu einem sicheren Ziel leiten kann, damit sensible Gebäude verschont bleiben.

Wie Berndorff berichtet, könnte allerdings genau dieses Konzept auch als Waffe dienen: An einem US-Waffenforschungszentrum wird momentan ein System namens Laser-Induced Plasma Channel (LIPC) entwickelt. Es soll elektrische Entladungen aus einer Hochspannungsquelle auf feindliche Ziele lenken. Ob allerdings auch Gewitterwolken sich als Quelle der kriegerischen Hochspannung eignen, bleibt fraglich.

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Die beiden ausführlichen Artikel „Elfen, Kobolde und Gnome“ und „Blitzattacke“ zum Titelthema Blitze finden Sie in der August-Ausgabe von bild der wissenschaft.

© wissenschaft.de
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