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Menschliches Strömungsverhalten

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Menschliches Strömungsverhalten
Wie bewegen sich Menschenmassen? Um dieser Frage nachzugehen, haben der Physiker Armin Seyfried und seine Kollegen vom Forschungszentrum Jülich die große Halle der Düsseldorfer Messe in ein Labor verwandelt. Der Versuchsaufbau: ein Labyrinth aus verschiebbaren Wänden. Die Laborratten: Tausende Testpersonen, die jeweils einen Tag im Dienst der Wissenschaft opferten. Die Journalistin Eva Wolfangel und der Fotograf David Klammer waren für bild der wissenschaft vor Ort. Neben einem spannenden Artikel im aktuellen Heft 10/2013 und zahlreichen schönen Fotos ist dabei ein Video entstanden, das das Experiment zu Ihnen nach Hause bringt.

Dass auf Großveranstaltungen meistens alles gut geht, hält Armin Seyfried, Gruppenleiter am Forschungszentrum Jülich, für Glück. Denn bei der Planung solcher Events bestehen in puncto Sicherheit große Mängel. Bisher ist kaum etwas bekannt über das „Strömungsverhalten“ von Menschenmassen. So kommt es, dass manchmal alles schiefgeht: zum Beispiel bei der Loveparade 2010 in Duisburg, wo bei einer Massenpanik 21 Menschen starben und Hunderte verletzt wurden. Um solche Tragödien in Zukunft zu verhindern, arbeiten Seyfried und sein Team im Rahmen des staatlich geförderten BaSiGo-Projekts („Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen“) auf ein besseres Verständnis der Bewegungen großer Menschenmengen hin.

Forscher blicken auf strömende Probanden-Massen

Von einer Hebebühne aus beobachten die Forscher das Gedränge in der Düsseldorfer Messehalle. Verschiedene Aufstellungen aus beweglichen Wänden und Säulen schaffen Situationen, wie sie auch im wahren Leben vorkommen, etwa das Herausströmen von Konzertbesuchern aus dem Saal nach dem Ende der Veranstaltung. Hin und wieder geben die Wissenschaftler den Teilnehmern Anweisungen, in Form von Verkehrsschildern oder per Durchsage. Die Probanden sollen sich zum Beispiel vorstellen, sie seien in Eile, weil sie ihren Zug zu verpassen drohten. Das schafft Konflikte, die im Ernstfall zur Eskalation führen können.

Mittels an der Hallendecke angebrachter Kameras wird währenddessen das Geschehen am Boden aufgezeichnet. Hütchen, jeweils mit einem QR-Code versehen, ermöglichen den Forschern, das Bewegungsmuster jedes einzelnen Probanden nachzuvollziehen. Die Daten, die Armin Seyfried und sein Team hier sammeln, werden die Forscher später gebrauchen, um Simulationen zu erstellen. Diese sollen in Zukunft sichere Prognosen zum Verhalten von Pulks liefern und dadurch zur Sicherheit auf Großveranstaltungen beitragen, sowohl in der Planungsphase, als auch im Ernstfall.

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© wissenschaft.de – Stephanie Kappes / Martin Vieweg
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