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Video der Woche: Ein Komet wird geröstet

Astronomie|Physik Videos

Video der Woche: Ein Komet wird geröstet
Wird Komet ISON sein höllisches Rendezvous mit der Sonne überstehen? Diese Frage stellten sich am 28. November viele Astronomie-Fans. Denn sollte ISON auf seiner kosmischen Reise den sonnennächsten Punkt erreichen: In rund einer Million Kilometer Abstand schrammte er an der Sonnenoberfläche vorbei. Was passiert, wenn ein Komet von der Sonne geröstet wird, veranschaulicht in diesem Zusammenhang ein Video der NASA.

 

Am 21. September 2012 erschien ISON erstmals auf der Bühne der Astronomie. Zwei Hobby-Astronomen aus Weißrussland hatten ihn mit einem 40-Zentimeter-Telekop des International Scientific Optical Network (ISON) entdeckt. Das Lichtpünktchen entpuppte sich schließlich als ein Komet. Er erhielt die offizielle Bezeichnung C/2012 S1 (ISON). Anschließend avancierte er zu einem Schätzchen der Astronomen. „ISON vereint zwei Eigenschaften, die ihn zu einem Glücksfall für die Wissenschaft machen“, sagt Kometenforscher Hermann Böhnhardt vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Kaltenburg-Lindau. ISON kommt vermutlich zum ersten Mal der Sonne nahe und könnte bei seinem hitzigen Rendezvous Geheimnisse seiner Zusammensetzung preisgeben.

 

Bei Temperaturen von bis zu 2.000 Kelvin könnten Metalle und andere Stoffe verdampfen, die normalerweise im Kometenmaterial gebunden sind. Deshalb lassen sie sich üblicherweise mit den Methoden der Astronomie nicht erfassen. ISON ermöglicht nun solche Analysen. Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass der Komet zum ersten Mal ins Innere des Sonnensystem einreist und somit jungfräuliche Informationen freigeben könnte. Seine Bahn ist sehr langgestreckt – das lässt vermuten, dass er seit seiner Entstehung vor Milliarden von Jahren in der Tiefe des Alls verborgen war. „Solche sogenannten nicht-periodischen Kometen enthalten unverfälschte Informationen aus der Entstehungszeit unseres Sonnensystems“, sagt Böhnhardt.

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Wird ISON bei seinem Höllenritt zerbröseln?

 

Am 28. November stand die Feuerprobe nun an: ISON erreichte den sonnennächste Punkt seiner Reise. Dabei wird der Himmelskörper mit einem geschätzten Durchmesser von zwei bis fünf Kilometern enormen Gravitationskräften und Hitze ausgesetzt. Dadurch verdampft das Wassereis in ISON . So entstehen Fontänen an bestimmten Stellen, die den Brocken in Rotation versetzen. Die Gravitation der Sonne wird ihn dann ordentlich „durchkneten“ und deformieren.

 

Hätte er diese Prozedur überstanden, ohne sich in Kleinteile aufzulösen, wäre er ab Sonntag vor Sonnenaufgang am Morgenhimmel dicht über dem Osthorizont zu sehen gewesen. Dann vergrößert sich sein Abstand zur Sonne immer mehr, sein Schweif sollte maximale Größe erreichen und über den Horizont ragen. Vom 1. bis zum 6. Dezember steht er gegen 7 Uhr morgens am östlichen Himmel . Inzwishcen aber mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Komet seine Sonnenpassage nicht überstanden hat – der helle Weihnachtsstern fällt daher wohl leider aus.

 

Quellen:

© wissenschaft.de – Martin Vieweg
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