Schwarzschwanz-Präriehunde ( Cynomys ludovicianus ) sind putzige Nagetiere, die vor allem auf den Great Plains Nordamerikas vorkommen. Sie leben in teils großen Kolonien und bauen sich unterirdische Behausungen – so entstehen regelrechte „Präriehund-Städte“. Dieses Gemeinschaftsleben hat Vorteile: Viele Augen halten nach möglichen Feinden, wie Kojoten oder Adlern, Ausschau. Ein Warnsignal genügt, und alle Tiere verschwinden in den sicheren Bauten.
Bisher wurde vermutet, dass der Jump-Yip in diesem Zusammenhang ein Zeichen dafür sein könnte, dass die Luft rein ist – also keine Bedrohungen vorhanden sind. Doch diese Deutung sei wenig plausibel, da die Tiere das Verhalten auch dann zeigen, wenn Feinde in der Nähe sind, berichten James Hare von der University of Manitoba in Winnipeg und seine Kollegen. Deshalb hatten sie einen anderen Verdacht: Es könnte sich um einen Aufmerksamkeitstest handeln.
Der Nager-La-Ola auf der Spur
Um dies nachzuweisen, analysierten die Forscher die Eigenschaften der Wellen und beobachteten außerdem gezielt, wie sich ein Präriehund verhält, nachdem er eine dieser Kettenreaktionen ausgelöst hat. Ergebnis: Ließen sich viele Artgenossen zur Nager-La-Ola animieren, widmet sich das jeweilige Tier anschließend besonders ausgiebig der Nahrungssuche. Fiel die Welle hingegen dürftig aus, unterbricht der Präriehund das Futtern häufiger durch aufmerksames Ausschauhalten. Den Forschern zufolge legt dieser Zusammenhang nahe, dass der Jump-Yip der Einschätzung dient, wie viele Augen gerade nach Feinden Ausschau halten. So erfährt ein Präriehund also, wie viel Zeit er selbst in Wachsamkeit investieren muss.