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Video der Woche: Schwerthieb im Sardinenschwarm

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Video der Woche: Schwerthieb im Sardinenschwarm
Für Sportfischer ist er die ultimative Jagdtrophäe: Bizarre Körperformen und eine Länge von über drei Metern machen den Fächerfisch zu einem der beeindruckendsten Meeresbewohner der Erde. Neben ihrer riesigen Rückenflosse zeichnet diese Raubfische eine schwertartige Schnauze aus. Wie sie dieses Rostrum genannte Gebilde bei der Sardinenjagd einsetzen, haben Forscher nun erstmals durch Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen genau dokumentiert: Mit rekordverdächtiger Geschwindigkeit dreschen die Fische mit dieser Waffe auf ihre Opfer ein.

Der Fächerfisch ( Istiophorus albicans) ist ein weltweit verbreiteter Hochseebewohner der tropischen und subtropischen Regionen der Erde. Er ist ein enger Verwandter der anderen Schwerträger der Ozeane: den Schwertfischen und Marlinen. Von ihnen unterscheidet er sich durch seine große, fächerförmige Rückenflosse, die vermutlich der Unterwassernavigation dient. Die auch Segelfische genannten Tiere gelten als die schnellsten Schwimmer im Ozean: Sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde. Es wurde bereits vermutet, dass es sich bei der schwertartigen Schnauze der Segelfische um ein Jagdwerkzeug handelt. Doch Details des Einsatzes dieser Waffe waren bisher unbekannt.

Die Forscher um Jens Krause von der Humboldt-Universität zu Berlin sind dem Jagdverhalten der Fächerfische nun gezielt nachgegangen. Vor der Küste Mexikos filmten sie die Tiere bei Attacken auf Sardinen, die sich hier in großen Schwärmen eng gedrängt durchs Wasser bewegen. Die Analysen der Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen offenbarten detailliert, wie die Raubfische ihr Schwert dabei einsetzen.

Schläge, dass die Schuppen fliegen

Die Filmaufnahmen zeigen, wie die Fächerfische Sardinenschwärme systematisch einkreisen. Einzelne Tiere nähern sich dann einem Schwarm und schieben ihr Rostrum in das glitzernde Gebilde aus vielen Körpern. Die Sardinen scheinen das kaum wahrzunehmen und flüchten nicht. Mit blitzartigen Seitwärtsbewegungen des Kopfes fetzen die Fächerfische dann ihr Rostrum durch den Schwarm, dass die Schuppen nur so fliegen. Anschließend können sie sich die verletzten Opfer mühelos schnappen.

Manchmal erledigen die Räuber mit ihrer Taktik gezielt einzelne Fische, berichten die Forscher, oft donnern sie aber auch mit einem Schlag durch eine ganze Reihe von Sardinen. Die Beschleunigung, die Fächerfische ihrer Waffe dabei verpassen, ist eine der größten, die jemals bei Wassertieren gemessen wurden, zeigten die Auswertungen der Forscher. Der Fächerfisch wird also auch bei der Jagd seinem rasten Ruf gerecht.

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Originalarbeit der Forscher:

© wissenschaft.de – Martin Vieweg
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