„Inmitten von Schwierigkeiten liegen günstige Gelegenheiten“, sagte Einstein einmal. Wie wahr dies ist, hat er in seinem Leben und in seiner wissenschaftlichen Arbeit vielfach erfahren.
„Der Satz passt auch gut auf die Angriffe, denen seine Relativitätstheorie gegenwärtig ausgesetzt ist. Denn Wissenschaftler stellen sie nun härter denn je auf den Prüfstand. Während Theoretiker versuchen, die Fundamente tiefer zu legen, meinen manche Forscher sogar, Abweichungen von ihren Voraussagen gefunden zu haben“, sagt Rüdiger Vaas.
Die Relativitätstheorie wird gegenwärtig gleich von zwei Richtungen in die Zange genommen. Einerseits im „langwelligen“ Bereich bei extrem niedrigen Beschleunigungen und Schwerkraftverhältnissen. Da melden Astronomen Zweifel an. Und andererseits im „kurzwelligen“ Bereich bei extrem kleinen Größenskalen und riesigen Dichten. Da bricht die Theorie unbestrittenermaßen zusammen. Doch was kommt dann?
„Vielleicht sind Raum und Zeit nicht fundamental, sondern aus kleineren Bestandteilen aufgebaut“, sagt Vaas, der zu diesem Thema auch das Buch „ Tunnel durch Raum und Zeit“ veröffentlicht hat. „Das wäre ein Wegweiser zur seit Langem gesuchten Weltformel.“
In der Titelgeschichte des aktuellen Hefts von bild der wissenschaft werden die Hintergründe und revolutionären Konsequenzen ausführlich erklärt. Bemerkenswerterweise hat Albert Einstein übrigens schon selbst die Idee von „Raumzeit-Atomen“ erwogen. So schrieb er in seinem letzten Lebensjahr an einen Freund: „Ich betrachte es aber als durchaus möglich, dass die Physik nicht auf dem Feldbegriff begründet werden kann, das heißt auf kontinuierlichen Gebilden. Dann bleibt von meinem ganzen Luftschloss inklusive Gravitationstheorie nichts bestehen.“