Eine Hose ist eine Hose ist eine Hose. Von wegen! Was nämlich Wissenschaftler des Deutschen Archäologischen Instituts gemeinsam mit chinesischen Kollegen herausgefunden haben, ist eine Sensation. Sie nahmen die Kleidung eines Kriegers, der in der westchinesischen Turfan-Senke im Gräberfeld von Yanghai vor rund 3000 Jahren bestattet worden war, genauer unter die Lupe und stellten fest, dass er eine Wollhose trug. So weit, so gut. Doch genauere Analysen ergaben, dass das Beinkleid 3200 Jahre alt ist und damit eine der ältesten bekannten Hosen überhaupt. Untersuchungen der Grabbeigaben ergaben, dass der Mann ein Reiter gewesen sein musste und die Hose extra dafür hergestellt worden war, um bequem auf einem Pferd sitzen zu können. Das Fazit der Forscher: Die Erfindung von Hosen diente zunächst einmal nur dem Zweck, der damaligen „Kavallerie“ möglichst viel Bewegungsfreiheit auf ihren Tieren zu gewährleisten.
Angespornt von ihrem Erfolg, riefen die Wissenschaftler jetzt das Projekt „Silk Road Fashion“ ins Leben – mit dem Ziel der Erforschung weiterer alter Textilien, die in dem Gräberfeld gefunden worden waren. Dabei kam ihnen der Umstand zu Hilfe, dass das extrem trockene Klima in der Region den Erhaltungszustand der Kleidung begünstigt und sie nicht so schnell verrotten lässt.
Welche Überraschungen die Archäologen bei ihrer Arbeit erlebten und welche Erkenntnisse sie dabei gewannen, lesen Sie jetzt in der Januarausgabe von bild der wissenschaft. So viel sei schon verraten: Die Forscher kamen einer bis dahin kaum bekannten Kultur auf die Spur. Hakan Baykals Artikel im aktuellen Heft von bdw ist eine – wie gewohnt – bildstarke Geschichte, die einmal mehr beweist, dass Wissenschaft im wahrsten Sinne des Wortes alles andere als „tote Hose“ ist.