Ein kleines Symbol, ein schmückendes Ornament – für viele Menschen aus allen Schichten sind solche Tattoos inzwischen selbstverständlich – auch wenn sie es nicht auf die Spitze treiben wollen wie viele prominente Fußballer, die sich ganze Arme mit bunten Mustern schmücken lassen. Als verrucht und mit dem Rotlichtmilieu verbunden, gelten Tattoos schon lange nicht mehr. Und nur die wenigsten wissen, dass sich selbst die legendäre österreichisch-ungarische Kaiserin Sissi noch im Alter von 51 Jahren in einer griechischen Hafenkneipe einen Anker auf die linke Schulter stechen ließ – sehr zum Unmut ihres Gatten Franz Joseph übrigens.
Die Tradition der Tätowierungen reicht jedoch wesentlich länger zurück. Forscher haben herausgefunden, dass die Körperbilder bereits vor Jahrtausenden en vogue waren – möglicherweise schon vor 35.000 Jahren, wie Farbüberreste in einer französischen Höhle vermuten lassen. Lange galten Tattoos als Adelsprädikat, dienten kultischen Riten oder waren eine Art Auszeichnung. So wie auch heute noch beispielsweise bei den Maori, die sich in einer äußerst schmerzhaften Prozedur mit einem Nagelkamm Tätowierungen quasi in die Haut hacken lassen.
Zu den Wurzeln der Tätowier-Tradition
Immer noch macht die Wissenschaft neue Entdeckungen zur Geschichte und Bedeutung von Tätowierungen. Die aktuelle Ausgabe von bild der wissenschaft widmet dem Thema deshalb einen ausführlichen Artikel. Autor Jan Berndorff geht darin zurück bis hin zum Ursprung der Tätowier-Tradition. Einen zusätzlichen Insider-Einblick bietet das Interview mit Daniel Krause. Der Autor des Ratgeberbuchs „Goodbye Arschgeweih“ ist einer der bekanntesten und besten Tätowierer Deutschlands.