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Bunt leuchtende Korallen entdeckt

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Bunt leuchtende Korallen entdeckt
Grüner, gelber und roter Schimmer: Forscher haben in 50 Meter tiefen Riffen des Roten Meeres Korallen entdeckt, die in überraschender Farbenvielfalt leuchten. Verantwortlich dafür sind spezielle Fluoreszenz-Proteine der Nesseltiere, die bei Beleuchtung mit blauem Licht längere Wellenlängen abgeben. Die Substanzen könnten der biologischen und medizinischen Forschung zugute kommen, sagen die Wissenschaftler. Wozu sie den Korallen der Tiefe dienen, bleibt allerdings bisher ein Geheimnis.

Video Credit: Professor Jörg Wiedenmann

Dass manche Flachwasser-Korallen fluoreszieren, ist bereits lange bekannt und auch die dafür verantwortlichen Substanzen werden bereits in der Forschung zur Markierung von Geweben eingesetzt. Die Nesseltiere nutzen diese Fluoreszenzfarbstoffe, um sich gegen die aggressive Sonnenstrahlung zu schützen. Deshalb war es überraschend, diese Substanzen bei Korallen der tieferen Wasserschichten zu finden, berichten die Forscher um Jörg Wiedenmann University of Southampton. Denn hier kämpfen die bizarren Wesen eher darum, noch genügend Licht einzufangen.

Überraschende Farbenpracht

„Da nur die blauen Teile des Sonnenlichts auf Tiefen von mehr als 50 Meter durchdringen, erwarteten wir nicht, rötliche Farben vorzufinden. Zu unserer Überraschung fanden wir aber zudem Korallen, die intensiv grün oder orange aussahen. Ursache konnten nur fluoreszierende Pigmente sein“, sagt Teammitglied Gal Eyal von der University of Southampton. Bei diesen Substanzen handelt es sich um Proteine, die Licht längerer Wellenlängen, also beispielsweise rotes, gelbes oder grünes abgeben, wenn sie mit blauem oder ultraviolettem Licht beleuchtet werden.

Dass auch Korallen der tief gelegenen Riffe diese Substanzen besitzen, war bisher nicht bekannt, da diese Meeresbereiche kaum untersucht sind. Sie lagen bisher unterhalb der Standardtiefe des Tauchens. „Fortschritte in der Tauch-Technik haben uns nun allerdings ermöglicht, auch die dortigen Korallengemeinschaften zu erkunden“, sagt Gal.

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Potenzial für die Forschung

Die Forscher hoffen nun, dass sich ihre Entdeckung als praktisch nützlich erweisen könnte: „Die speziellen optischen Eigenschaften machen diese Substanzen für den Einsatz als  Werkzeuge für die Forschung interessant“, sagt Wiedenmann. „Beispielsweise für die Markierung von lebenden Zellen oder Zellstrukturen bei mikroskopischen Untersuchungen“. So könnten sie beispielsweise der Krebsforschung dienen oder der Entwicklung von Medikamenten, sagt der Wissenschaftler. Welche biologischen Funktionen die Fluoreszenz-Proteine bei den Korallen der Tiefe erfüllen, wollen die Forscher nun durch weitere Untersuchungen herausfinden.

Originalarbeit der Forscher:

© wissenschaft.de – Martin Vieweg
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see|krank  〈Adj.〉 an Seekrankheit leidend

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