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Fahrerlose Taxis für die Umwelt

Technik|Digitales

Fahrerlose Taxis für die Umwelt
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Credit: Thinkstock
Man stelle sich vor: Eine Flotte von fahrerlosen Taxis saust durch die Stadt und bringt Passagiere an ihr gewünschtes Ziel. Was sich wie Science-Fiction anhört, könnte schon bald Realität werden, denn autonome Fahrzeugen sind in der Entwicklung bereits weit fortgeschritten. Nun stellen zwei US-Forscher dem Konzept ein prima Zeugnis im Einsatz als fahrerlose Taxis aus: Die Robo-Autos könnten erhebliche ökologische und wirtschaftliche Vorteile bringen.

Kein Lenkrad, keine Pedale und schließlich auch kein Fahrer mehr nötig: Viele große Autohersteller, aber auch IT-Unternehmen tüfteln bereits an der Entwicklung autonomer Autos. Raffinierte Sensorsysteme sollen ihnen alle wichtigen Umgebungsinformationen vermitteln können, damit sie selbstständig navigieren können. Das soll sie sogar deutlich sicherer als herkömmliche Fahrzeuge machen, denn der bei weitem wichtigste Unfallgrund ist menschliches Versagen. Schon bald könnten die Robo-Autos zunehmend die Straßen erobern, sagen Experten. Vor allem für den Einsatz als Taxis wird ihnen großes Potenzial zugeschrieben. Ganz vorn in der Entwicklungsarbeit ist beispielsweise der Konzern Google. Er will bereits 2017 ein völlig selbstständig fahrendes Auto herausbringen.

Gute Ökobilanz

Jeffery Greenblatt und Samveg Saxena vom Lawrence Berkeley National Laboratory in Kalifornien sind nun der Frage nachgegangen, welche ökonomischen und ökologischen Effekte der Einsatz von Robo-Taxis in den USA mit sich bringen könnte. Sie entwickelten dazu Modellberechnungen, die auf Prognosen für das Jahr 2030 beruhen. Sie schätzen, dass die Umstellung auf autonome Elektro-Taxis zu Emissions-Einsparungen von 87 bis 94 Prozent gegenüber konventionell angetriebenen Fahrzeugen und von 63 bis 82 Prozent gegenüber Hybridfahrzeugen haben könnten.

Neben den immer günstiger werdenden Öko-Eigenschaften von Elektro-Antrieben sei der wichtigste Faktor dabei, dass angepasste Fahrzeuggrößen zum Einsatz kommen könnten: Je nach Passagierzahl kommt nach der Bestellung ein kleines oder größeres Taxi automatisch angefahren. „Meist handelt es sich bei Taxifahrten um Einzelfahrten, was bedeutet, dass ein- oder zweisitzige Autos für die Mehrheit der Fahrten reichen würden,“ sagt Greenblatt. „Und kleinere Fahrzeuge bedeuten weniger Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen.“

Hinzu kommen noch weitere Faktoren, welche die Öko-Bilanz der Robo-Taxis verbessern, sagen die Forscher. Sie können beispielsweise ohne erhöhtes Risiko dichter hintereinander fahren und dadurch den Windschatten des voran fahrenden Autos nutzen. Außerdem fahren sie immer den optimalen Weg zum Ziel und beschleunigen und bremsen optimal und nicht nach dem häufig vergleichsweise ungünstigen Bedienungsverhalten des Menschen.

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Werden sich „Gespenster-Taxis“ durchsetzen?

Was die ökonomische Bilanz betrifft, kamen die Forscher zu dem Ergebnis: Wenn die Elektro-Autos nur rund 20.000 Kilometer im Jahr gefahren werden – was dem Durchschnitt bei Privatautos in den USA entspricht – könnten Autos mit Verbrennungsmotoren im Jahr 2030 noch günstiger sein. Doch, wenn ein Fahrzeug 65.000 bis 112.000 Kilometer pro Jahr fährt – was typisch für US-Taxis ist – wären Elektroantriebe günstiger, berichten die Forscher. Doch der viel wichtigere Sparfaktor sei natürlich, dass kein Fahrer mehr erforderlich wäre. Eines können die Forscher jedoch bislang nicht sagen: Inwieweit sich das Konzept von fahrerlosen Autos überhaupt durchsetzen wird. Möglicherweise werden Verbraucher die „gespenstisch“ fahrenden Autos meiden und damit bleiben alle positiven Bilanzen natürlich nur blanke Theorie.

Originalarbeit der Forscher:

© wissenschaft.de – Martin Vieweg
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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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