Auch Kakadus können Werkzeug herstellen, um an Futter zu gelangen. Bisher kannte man das nur von manchen Affen und auch Krähen. Jetzt haben Forscher um Alice Auersperg und Birgit Szabo von der Universität Wien ein entsprechendes Verhalten bei einem Goffin-Kakadu beobachtet. Der Vogel, der auf den Namen „Figaro” hört, hackte einen Splitter aus einem Holzbalken, um an eine Nuss zu kommen, die außerhalb seiner Reichweite hinter einem Gitter lag. Was die Kognitionsbiologinnen am meisten überraschte, war, dass sich Figaro je nach Lage des Leckerlis ein passendes Werkzeug bastelte.
Goffinis haben ein relativ großes Gehirn und sind sehr neugierig. Dennoch ist Figaro laut Szabo bisher der Einzige seiner Art, bei dem Herstellung und Verwendung eines Werkzeugs nachgewiesen wurden. Ein solches Verhalten kann demnach auch die Folge „unspezialisierter Intelligenz” sein – muss also nicht evolutionär erworben sein.