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Video der Woche: Schwebendes Wasser auf der ISS

Astronomie|Physik Videos

Video der Woche: Schwebendes Wasser auf der ISS
Ein versehentlicher Schubs und das Wasserglas ergießt sich über den Tisch. Auf der Internationalen Raumstation ISS kann das nicht passieren – Flüssigkeiten schweben und die Astronauten können die verrücktesten Kunststücke mit ihnen machen. Doch warum herrscht auf der ISS eigentlich Schwerelosigkeit? Sie ist ja der Erde noch sehr nah: Sie kreist nur in etwa 350 Kilometern Höhe um unseren Planeten. Hat denn die Erde bei dieser relativ geringen Entfernung schon ihre Anziehungskraft verloren? Das hat uns Moritz B. gefragt – vielen Dank dafür.

Die Antwort weiß Ernst Messerschmid vom Institut für Raumfahrtsysteme an der Universität Stuttgart. Als Astronaut der NASA Raumfähre Challenger hat er 1985 sieben Tage im Orbit verbracht. „Die ISS befindet sich eigentlich noch gar nicht in der Schwerelosigkeit des Weltalls“, erklärt er. „Auf der Umlaufbahn der ISS beträgt die Gravitationskraft der Erde immer noch etwa 90 Prozent“. Nur die rasante Geschwindigkeit der Raumstation verhindert, dass sie abstürzt, denn sie kreist in nur 90 Minuten einmal um die Erde. Das entspricht einem Tempo von etwa 28.000 Kilometern pro Stunde. „Dadurch entsteht eine enorme Fliehkraft“, sagt Messerschmid. Das ist dieselbe Kraft, die auch ein Auto in einer scharfen Kurve nach außen drückt.

Gleichgewicht zwischen Erdanziehung und Fliehkraft

Auf der ISS hält sich die Fliehkraft mit der Erdanziehung genau die Waage, so dass an Bord der Raumstation alles schwebt. Dieser Zustand ermöglicht spannende Versuche. „Die Schwerkraft ist ein Faktor, der viele Vorgänge auf der Erde stark beeinflusst“, so Messerschmid. Experimente in einer Raumstation ermöglichen dadurch Einsichten in Zusammenhänge, deren Effekte durch die Schwerkraft verdeckt werden.

Das Gleichgewicht zwischen Erdanziehung und Fliehkraft hält auch alle anderen Satelliten und sogar den Mond auf der Umlaufbahn – der würde sonst ebenfalls vom Himmel fallen. Die ISS bleibt allerdings nicht ganz von selbst auf ihrer Kreisbahn um die Erde, denn hier befinden sich noch dünne Teile der Erdatmosphäre. Durch den entstehenden Luftwiderstand verliert die ISS ständig leicht an Geschwindigkeit und sinkt täglich um etwa 50 bis 150 Meter ab. Diesen Höhenverlust müssen die Bordcomputer durch gelegentliche Triebwerkszündungen ausgleichen, andernfalls würde die ISS unweigerlich abstürzen.

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