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Video der Woche: Gesalzener Blick auf den blauen Planeten

Astronomie|Physik Erde|Umwelt Videos

Video der Woche: Gesalzener Blick auf den blauen Planeten
Salzig, salziger, am salzigsten – Meerwasser ist nicht gleich Meerwasser: Ströme von Süßwasser sprudeln aus dem Amazonas in den Atlantik, eine unsichtbare Naht teilt das salzige Arabische Meer von der Bucht von Bengalen und der Nordatlantik ist ganz besonders salzig. Diese und viele andere Informationen spiegeln sich in den bunten Mustern wider, die das Video der NASA in einem virtuellen Flug über unseren Planeten präsentiert.

Die zugrundeliegenden Daten stammen vom Nasa-Satelliten „Aquarius“, der seit etwa einem Jahr gezielt den Salzgehalt des Oberflächenwassers der Meere erfasst. Diese Informationen sind vor allem für die Klimaforschung wichtig, denn der Salzgehalt der unterschiedlichen Ozeanbereiche beeinflusst intensiv die Meeresströmungen und damit das Klima auf unserem Planeten, sagen die Wissenschaftler der NASA.

Ein spezieller Sensor zur Erfassung von Salzgehalten an Bord von Aquarius kann den Grad der Mikrowellen-Emission von Wasser erkennen. Diese physikalische Eigenschaft variiert je nach Temperatur und Salzkonzentration. Auf diese Weise kann der Satellit vom All aus die Werte des Oberflächenwassers in einem Bereich von ein bis zwei Zentimetern Tiefe erfassen. So entstand Stück für Stück der globale Überblick über die Salzgehalte in den verschiedenen Meeresbereichen der Erde. Rot kennzeichnet bei den Darstellungen Regionen mit hohem Salzgehalt, blau repräsentiert dagegen eine geringe Konzentration.

Flüsse, Niederschläge und Verdunstung

Durch die Darstellung wird auch deutlich, was die Salzkonzentration des Meerwassers bestimmt: Süßwasserzuflüsse, Verdunstungsintensität und Niederschlagsmengen. In den Mündungsbereichen der großen Ströme ist das Meerwasser deutlich ausgesüßt: Beispielsweise haben die Flüsse wie der Amazonas, der Ganges oder der Kongo diesen Effekt. Der Nordatlantik wird dagegen von hoher Verdunstung geprägt. Sie lässt in dieser Meeresregion die Salzgehalte an der Oberfläche besonders stark ansteigen. Ebenfalls salzreich ist auch das regenarme Mittelmeer. In vielen äquatornahen Meeresbereichen ist das hingegen nicht der Fall: Hier machen heftige Regenfälle die oberen Wasserschichten vergleichsweise salzarm.

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Aquarius soll nun auch weiterhin die Entwicklungen der Salzkonzentrationen im Auge behalten, sagen die Wissenschaftler der NASA. Die gewonnen Daten lassen sich in Klimamodelle einbauen und liefern auch Informationen über Niederschlagsverteilungen auf der Erde und deren Verschiebungen. Welche erstaunlichen Effekte der Salzgehalt von Oberflächenwasser haben kann, hat übrigens eine Studie im August 2012 aufgezeigt: Salzarme Wasserschichten im Meer könnten US-Forschern zufolge Wirbelstürmen die Energiezufuhr sichern. Oberflächennahes Süßwasser kann demnach eine Isolationsschicht ausbilden, die eine Durchmischung mit kaltem Tiefenwasser verhindert. So bleibt das Oberflächenwasser warm und liefert Wirbelstürmen Energie, so das Fazit dieser Studie.

Mitteilung der NASA © wissenschaft.de – Martin Vieweg
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Licht|spek|trum  auch:  Licht|spekt|rum  〈n.; –s, –spek|tren od. –spek|tra〉 für das menschliche Auge sichtbarer Anteil des elektromagnetischen (Wellen–)Spektrums; … mehr

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