Wie das YouTube-Video von Stefan Gotthold aus Berlin dokumentiert, gibt es sie noch: Eisblumen am Fenster. Doch die filigranen Gebilde, die einst so häufig die Innenseite von Fenstern verzierten, sind selten geworden. Teilen die Eisblumen etwa das Schicksal vieler lebendiger Pflanzenarten und sterben aus?
„Unsere modernen Fenster entziehen den Eisblumen eher die Existenzgrundlage als die Fenster früherer Zeiten“, sagt Karina Morgenstern vom Institut für Festkörperphysik der Universität Hannover. „Es fehlt meist schlicht der Frost.“ Ganz ähnlich wie ihre lebendigen Gegenstücke brauchen auch die Eisblumen bestimmte Wachstumsbedingungen und dazu gehören vor allem Temperaturen unter null Grad Celsius.
„Viele Fenster sind durch ihre Mehrfachverglasung heute gut wärmegedämmt“, sagt Morgenstern. Dadurch erreiche die Temperatur seltener Frost-Temperaturen auf der Innenseite im Vergleich zu den einfach verglasten Fenstern vergangener Zeiten. Die Folge: Der „Lebensraum“ der Eisblume schwindet. Rückzugsgebiete, in denen man Eisblumen noch immer bewundern kann, sind aber beispielsweise noch Gewächshausverglasungen oder Autoscheiben.
YouTube Video von Stefan Gotthold © wissenschaft.de –
Martin Vieweg