Büffel mit acht Beinen und Raubkatzen, die mehrere Köpfe zu haben scheinen ? einem französischen Forscher zufolge malten die Menschen vor etwa 30.000 Jahren auf diese Weise Tiere, um Bewegungen darzustellen. Flackerndes Licht machte die Höhlenwände von Chauvet und Lascaux dann zu einer Art Kinoleinwand.
Marc Azéma von der Université de Toulouse-Le Mirail hat diese Theorie bereits im Juni dieses Jahres vorgestellt, nun untermauert er sie anschaulich mit einem Film. Er verdeutlicht, dass die sich teilweise überlagernden Teile der Felsmalereien vermutlich eine Art Daumenkino repräsentierten. Animiert wurden die Kunstwerke dem Forscher zufolge durch das flackernde Licht von Feuer. So begannen sich die dargestellten Tiere scheinbar zu bewegen. Demnach sind die Grundlagen des Trickfilms also möglicherweise keine Erfindung der Moderne ? sie stammen vielmehr aus der Steinzeit.
Marc Azéma (Université de Toulouse-Le Mirail) et al.: Antiquity, Volume: 86 Number: 332 Page: 316?324 © wissenschaft.de – Martin Vieweg
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