Aufnahmen des Melbourne Zoos in Australien zeigen erstmals den lange als ausgestorben geglaubten Baumhummer ( Dryococelus australis) beim Schlupf. Es handelt sich um eine ausgesprochen spektakuläre Insektenart mit spannender Geschichte: Die Krabbler aus der Gruppe der Gespenstschrecken können bis zu 13 Zentimeter Länge erreichen und gehören damit zu den größten Insektenarten der Erde.
Ursprünglich lebte der Baumhummer zahlreich auf der gesamten Lord-Howe-Insel, 580 Kilometer östlich von Australien. Eingeschleppte Ratten machten den behäbigen Insekten allerdings schnell den Garaus – 1930 galten sie als ausgestorben. Doch dann entdeckten Forscher 2002 eine winzige Restpopulation auf einer winzigen Felsinsel, die so bizarr erscheint, wie das Insekt selbst: Ball?s Pyramid, 23 Kilometer südöstlich der Lord-Howe-Insel. Auf einer Felsenterrasse von 6 mal 30 Metern wuchs einer der Nahrungsbäume der Baumhummer, auf dem insgesamt 24 Exemplare überlebt hatten, denn hier gab es keine Ratten. Mit zwei Pärchen starteten Forscher dann ein Zuchtprogramm im Zoo von Melbourne. Mittlerweile gibt es dort wieder etwa 9.000 Baumhummer.
Ausführliches Video über den Baumhummer in Englisch.
Mitteilung des Melbourne Zoo © wissenschaft.de – Martin Vieweg
Teilen: