Intelligenzleistungen dieser Art sind das Forschungsgebiet des Freiburger Verhaltensforschers Immanuel Birmelin, der schon seit vielen Jahren Kognitionsforschung an Katzen betreibt. „Für manche Katzen ist eine Tür kein unüberwindbares Hindernis: Sie haben die Funktion der Klinke erkannt und springen gezielt auf den Punkt, der die Tür aufschnappen lässt“, sagt Birmelin. Ähnliches Problemlösungsverhalten untersuchen der Forscher und seine Kollegen durch Versuche, bei denen Katzen beispielsweise bewegliche Elemente ziehen oder schieben müssen, um an Futter heranzukommen. Wie Katzen mit solchen mechanischen Zusammenhängen umgehen ? das wollen die Wissenschaftler genauer untersuchen.
„Katzen können sogar zählen“, ergänzt Birmelin. Sie sind in der Lage, Futterschalen, die mit Punkten von eins bis vier gekennzeichnet sind, Tönen zuzuordnen. Erklingt beispielsweise eine Glocke zweimal, geht die Katze zur Schale mit den zwei Punkten, hört sie dagegen vier Schläge, ist ihr Ziel die Futterstation mit den vier Punkten. „Eine kognitive Leistung, die Katzen Hunden voraus haben“, sagt Birmelin, der sich ebenfalls mit den Intelligenzleistungen von Hunden beschäftigt. Die Stärke der Hunde liegt im Dialog mit uns Menschen und der Begabung zur Zusammenarbeit. Katzen punkten dafür mit ihrer räumlichen Orientierung.