Warum das so ist, haben nun die Wissenschaftler um Luke Clark von der University of Cambridge mit einer Studie untersucht, in der sie 20 Personen mit Hang zur Lotterie und zu Sportwetten einbezogen. Diese spielten an einem Glückspielautomaten, bei dem sich zwei Räder mit je sechs Symbolen drehten. Kamen in einer horizontalen Zone zwei gleiche Icons zum Stehen, erhielt die Versuchsperson 50 Pence (75 Cents), alle anderen Spielsituationen wurden nicht belohnt. Stoppte allerdings ein Rad, so dass ein passendes Symbol halb in der Gewinnzone zu sehen war, galt dies als Beinahe-Gewinn.
Um die Denkaktivitäten der Probanden sichtbar zu machen, wurden die Durchblutungsänderungen der Gehirne beim Spielen mit der sogenannten funktionellen Magnetresonanztomographie registriert. Zu ihrem Erstaunen stellten die Wissenschaftler fest, dass bei einem Fast-Gewinn die gleichen Hirnregionen wie bei einem vollen Erfolg aktiviert wurden. Und genau in diesen Arealen sitzen die Zellen, die das Glückshormon freisetzen.
„Das Ergebnis legt nahe, dass bei Spielsüchtigen eine knappe Niederlage eine massive Dopamin-Ausschüttung bewirkt, obschon sie mit keinerlei realer Belohnung verbunden ist“, erklärt Clark. Das erkläre, weshalb sie einfach nicht mehr mit dem Spielen aufhören können. Zusätzlich wurde bei den Beinahe-Siegen auch das Lernzentrum der Versuchspersonen aktiviert. Tatsächlich belegen Studien, dass Glücksspieler sich der Illusion hingeben, dass sie das Spiel durch ihre Fähigkeiten steuern könnten. Der erhöhte Dopamin-Spiegel während der knappen Niederlagen unterstütze dieses Missverständnis und verstärke den Drang der Süchtigen zum Weiterspielen, schreiben die Wissenschaftler.