Bisher funktioniert das Verfahren allerdings nur im kleinen Maßstab: In ersten Tests schickten die Forscher einen Laserpuls in eine Kammer, in der sich mit Wasserdampf gesättigte Luft befand. Die Energie des Lasers verwandelte die sonst elektrisch neutralen Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle der Luft in elektrisch geladene sogenannte Ionen. Es entstand ein Kanal aus geladenen Teilchen, die als Kondensationskeime eine ähnliche Funktion erfüllten wie die Silberjodidpartikel beim Impfen von Regenwolken. Die Wissenschaftler konnten daraufhin beobachten, wie sich zunächst feine, dann immer größer werdende Wassertropfen bildeten.
Im zweiten Teil der Versuche erprobten die Wissenschaftler das Verfahren draußen: In mehreren Nächten sandten sie mit ihrem “Teramobile” genannten Laser kurze Impulse in den Himmel und maßen, ob sich auf diese Weise Wassertropfen erzeugen ließen. Tatsächlich konnten die Forscher bei den Messungen mithilfe eines zweiten Laserimpulses nachweisen, dass es zur Kondensation von Wasserdampf gekommen war. Als nächstes wollen die Forscher erproben, ob das Prinzip auch funktioniert , wenn der Laser über einen größeren Bereich des Himmels geschwenkt wird. Ob die Technik jedoch tatsächlich auch im großen Maßstab eingesetzt werden kann, um Regen zu erzeugen oder Hagelschlag zu verhindern, ist allerdings noch ungewiss. “Ich bin skeptisch, ob damit auf Kommando Regen erzeugt werden kann”, erklärt der Atmosphärenphysiker Thomas Leisner vom Forschungszentrum Karlsruhe im Gespräch mit “Naturenews”, dem Onlinedienst des Fachmagazins “Nature”.