In einem Teil der Tests stellten die Forscher den Probanden zunächst die Aufgaben und ließen diese erst nach einer bis zu zweistündigen Mittagsruhe beantworten. Je nachdem, ob die Probanden dabei nur geruht, in den REM-Schlaf oder in eine andere Schlafphase gefallen waren, waren sie in diesen Tests unterschiedlich erfolgreich. Der REM-Schlaf erwies sich dabei als fördernd für die Kreativität und führte zu den besten Testergebnissen, ergab die Auswertung. Diese Verbesserung war unabhängig von der simplen Gedächtnisleistung des Hirns, die sich durch den Schlaf nicht steigern ließ. Auch beobachteten die Forscher keinen Unterschied durch das Schlafen, wenn die Probanden die Aufgabenstellung beim Test am Nachmittag zum ersten Mal gesehen hatten. Offensichtlich sei gerade der REM-Schlaf wichtig, um neue Informationen mit vorhandenen Gedächtnisinhalten zu verknüpfen und neue gedankliche Netze zu knüpfen, folgern die Forscher aus diesen Ergebnissen.
Über die Wirkung des Schlafs auf das kreative Denken gab es bisher vor allem eher anekdotische Berichte: So erzählt bereits der Pharmakologe Otto Loewi, der 1936 für seine Forschung an der Übertragung von Nervenimpulsen den Nobelpreis für Medizin erhielt, die Idee für das entscheidende Experiment in dieser Arbeit sei ihm im Schlaf gekommen. Doch auch zahlreiche andere Wissenschaftler und Künstler berichten von im Schlaf entstandenen, ungewöhnlichen und kreativen gedanklichen Verbindungen.