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Der älteste Goldschmuck Amerikas

Geschichte|Archäologie

Der älteste Goldschmuck Amerikas
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Aus den Fundstücken rekonstruierten die Forscher die bislang älteste Goldkette Amerikas aus neun Goldhülsen und elf Türkis-Mineralstücken. Bild: Mark Aldenderfer
Schon vor 4.100 Jahren haben die Jäger- und Sammlergesellschaften im heutigen Peru Schmuck aus Gold geschätzt: Die bislang älteste Goldkette Amerikas haben Forscher um Mark Aldenderfer von der Universität von Arizona in Tucson in einem Grab nahe des Titicacasees gefunden. Sie besteht aus neun schmalen, goldenen Hülsen, zwischen die kleine Türkisminerale gesetzt sind. Vermutlich wurde die Kette um den Hals getragen und unterstrich die gehobene soziale Stellung ihres Besitzers. Als goldene Grabbeigabe deutet das Schmuckstück daraufhin, dass sich in den Jäger- und Sammlergesellschaften auf dem Weg zur Sesshaftigkeit langsam soziale Unterschiede entwickelten, schreiben die Forscher.

Die Wissenschaftler gruben in einer Ausgrabungsstätte mit fünf Grubenhäusern nahe dem Titicacasee, die nur saisonal bewohnt wurden. In der Nähe von Schädelknochen fanden sie die neun goldenen Kettenelemente und elf Zwischenstücke aus Türkis. Sie schließen daraus zum einen, dass die Kette eine Grabbeigabe war, und zum anderen, dass sie um den Hals getragen wurde. Eine Datierung von verbrannten Holzresten aus der Ausgrabungsschicht ergab ein Alter von 4.100 Jahren. Damit ist die Kette rund 500 Jahre älter als die bisherigen Funde von Goldschmuck.

Die Menschen besaßen zu jener Zeit schon eine gewisse Kunstfertigkeit im Umgang mit Gold. Vermutlich hämmerten sie Goldnuggets aus nahe gelegenen Vorkommen zunächst platt und bogen sie dann zu einer rund einen Zentimeter langen Hülse. Auf der Oberfläche sind noch Spuren von Hammerschlägen zu sehen. Eine der Hülsen hat eine ästhetische Sonderstellung: Als Mittelstück der Halskette ist sie doppelt so lang wie die anderen acht Hülsen. Sie hat ein kleines Loch, durch das mit Faden oder Schnur einer der Türkisminerale von außen befestigt werden konnte.

Vor 5.400 bis 4.000 Jahren befanden sich die Jäger- und Sammlergesellschaften Perus in einem Entwicklungsprozess hin zur Sesshaftigkeit, berichten die Forscher. Damit änderte sich auch das soziale Gefüge, denn erst mit den Ernteüberschüssen einer Agrarwirtschaft konnten einige Menschen Reichtümer anhäufen. Die Goldkette demonstriert auf jeden Fall, dass der Träger einen besonderen Status hatte, erklären die Forscher.

Mark Aldenderfer (Universität von Arizona, Tucson) et al.: PNAS , Band 105, S. 5002 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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