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Das Hirn braucht Babyspeck

Geschichte|Archäologie

Das Hirn braucht Babyspeck
Babyspeck ist essenziell notwendig für die Hirnentwicklung. Das beim Menschen im Verhältnis zur Köpergröße einzigartig große Gehirn benötigt für seine frühe Entwicklung sehr große Mengen an Energie, die unter anderem von den Fettdepots zur Verfügung gestellt werden. Diese Theorie stellen portugiesische Anthropologen in der Fachzeitschrift „American Journal of Human Biology“ vor ( Bd. 16, S. 24).

Der Mensch hat von allen Spezies die fettesten Neugeborenen. Menschliche Babys haben etwa vier mal so viel Speck, wie bei ihrer Größe erwartet werden würde. Sie sind genauso dick wie Tiere aus arktischen Gegenden und sogar dicker als im Wasser lebende Tiere, die Fettschichten zur Isolation gegen die Kälte brauchen. Der evolutionäre Vorteil dieser enormen Speckschicht gab Forschern bisher Rätsel auf.

Die Fettreserven können jedoch zumindest zum Teil als Energiereserve für den hohen Bedarf des großen Hirns während der frühen Entwicklung erklärt werden. Das legt die Arbeit von Hamilton Correia und Manuel de Areia von der Universität Coimbra und ihren Kollegen nahe. Die Anthropologen hatten mehr als tausend Neugeborene untersucht und bei diesen einen Zusammenhang zwischen der Kopfgröße und der Menge des Babyspecks gefunden. Säuglinge mit großem Kopf waren auch die mit dem meisten Fett.

Gerade während der frühen Entwicklung in den ersten drei Lebensjahren benötigt das Hirn große Mengen an Energie, um sich richtig zu entfalten. Mit den großen Fettmengen, die bereits im Mutterleib zur Verfügung gestellt werden und die Mutter zusätzliche Energie kosten, wird wenigstens ein Teil der Reserven gesichert. Auch die Tatsache, dass die Vorfahren des Menschen anscheinend ihre Ernährung drastisch umstellten, als das Gehirn größer wurde, unterstützt die Hypothese von Correia und seinen Kollegen.

ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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