Ein Wüstenstrauch könnte schon bald Raps als Lieferant von Biodiesel Konkurrenz machen. Forscher der Vereinigten Arabischen Emirate haben herausgefunden, dass sich Öl aus den Nüssen des Jojoba-Strauchs hervorragend als Treibstoff für Dieselmotoren nutzen lässt. Die Motoren laufen mit dem Öl der Nüsse leiser und stoßen außerdem weniger Schadstoffe aus, berichtet das Magazin „New Scientist“ (8. März).
Der Ingenieur Mohammed Selim von der Universität der Arabischen Emirate in Al-Ain hat zusammen mit Kollegen das Öl des Strauchs in speziellen Dieselmotoren getestet. Mit dem Öl erreichten die Motoren die gleiche Leistung wie mit normalen Diesel, fanden die Forscher. Da das Öl der Nüsse etwas länger braucht, um in den Zylindern maximalen Druck zu entfalten, laufen die Motoren sogar etwas ruhiger. Außerdem enthält Jojoba-Öl keinen Schwefel, weshalb die Abgase völlig frei von Schwefeldioxid sind.
Jojoba kommt ursprünglich aus den Wüsten Südamerikas. Der Strauch, der auch auf versalzenen Böden wächst, kann bis zu mehrere Meter hoch werden. Er verträgt auch Trockenheit und Hitze und kann deshalb auch in Wüstenregionen angebaut werden. Die Nüsse des Strauchs bestehen etwa zur Hälfte aus Öl, das bisher vor allem in der Kosmetik-Industrie eingesetzt wird, da es auf der Haut keinen glänzenden Film hinterlässt.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek