Die Vorfahren der heutigen Europäer stammen zum Großteil aus dem Nahen und Mittleren Osten. Das fanden britische Forscher nach einem Vergleich genetischer Daten heraus.
Ihre Berechnungen ergaben, dass im Durchschnitt die Hälfte der Gene eines Europäers auf vorderasiatische Wurzeln zurückgehen. Das berichten die Wissenschaftler um Lounès Chikhi vom Universitäts-College in London in einer Vorabveröffentlichung der Fachzeitschrift „Proceedings“ der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften.
Der Anteil der Gene asiatischen Ursprungs reicht dabei von 15 bis 30 Prozent in Deutschland und Frankreich bis hin zu 85 bis 100 Prozent in Südosteuropa. Die Studie unterstützt das so genannte „Demic Diffusion Model“: Demnach wanderten in der Jungsteinzeit (5.500 bis 2.200 v. Chr.) Bauern aus dem Nahen und Mittleren Osten nach Europa, ließen sich hier nieder und vermischten sich mit den ansässigen Jägern und Sammlern. Sie brachten so nicht nur landwirtschaftliches Know-how in die Region, sondern auch neue Gene.
ddp/bdw – Carolin Muck