Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Forscherin: Babys, die ihrem Vater nicht ähnlich sehen, haben evolutionären Vorteil

Geschichte|Archäologie

Forscherin: Babys, die ihrem Vater nicht ähnlich sehen, haben evolutionären Vorteil
Für ein Baby ist es das beste, dem Vater nicht besonders zu ähneln. Falls es nämlich das Ergebnis eines Seitensprungs ist, hat die Mutter noch die Möglichkeit, gegenüber ihrem Ehemann angebliche Ähnlichkeiten des Babys mit ihm in das Gesicht hineinzudeuten. Damit wäre gewährleistet, dass der Mann sich an der Ernährung und Erziehung des Kleinen beteiligt. Diese These beschreibt Paola Bressan von der Universität Padua in der Zeitschrift “Acta Ethologica”, meldet “Nature” in seiner Online-Ausgabe.

Eigentlich könnte man vermuten (und man tat das auch bisher), dass Babys, die ihren Vätern “wie aus dem Gesicht geschnitten” sind, die besten Chancen auf die Zuwendung und die Bereitschaft zur Versorgung durch den Vater haben. Das gilt aber, so Bressan, nur dann, wenn man die Möglichkeit des Seitensprungs unbeachtet lässt. Denn wenn ein Mann in seinen Genen tatsächlich sehr markante äußerliche Eigenschaften hat, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Kind ausprägen, dann mag das für das eigene Kind, das er zusammen mit seiner Ehefrau gezeugt hat, von Vorteil sein.

Wenn er aber das Kind mit einer Geliebten gezeugt hat, die ihrerseits verheiratet ist, kann diesem Kind in der anderen Familie schwere Vernachlässigung bis hin zum Kindsmord drohen. Ist der Vater aber wegen des “unmarkierten” Aussehens des Babys nur unsicher oder leicht beunruhigt, nimmt er dennoch die Versorgung des Babys auf sich.

Mark Pagel von der University of Reading, der die Studie kommentiert hat, bestätigt durch seine Beobachtungen, dass die Evolution offenbar einen Vorteil darin sieht, Babys oft weder “nach ihm” noch “nach ihr” aussehen zu lassen. Er weist darauf hin, dass in den europäischen Breiten sehr viele Babys mit zunächst blonden Haaren und blauen Augen zur Welt kommen. Allerdings räumt er ein, dass die Natur auch vermeiden muss, wirklich alle Babys “anonym” aussehen zu lassen. Wenn die Männer nämlich erkennen müssten, dass sowieso immer ein Baby wie das andere aussieht, verringert sich generell die Einsatzbereitschaft für den Nachwuchs zu sehr. Daher muss es auch immer wieder Babys geben, die den Vätern faktisch sehr stark ähneln.

Doris Marszk
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

♦ Elec|tro|nic Com|merce  〈[ılktrnık kmoes] m.; – –; unz.; IT〉 computerunterstützter Handel mit Waren u. Dienstleistungen, insbesondere über das Internet; Sy E–Commerce … mehr

Port  〈m. 6; IT〉 Verbindungsstelle zw. Computer u. Peripheriegeräten [<engl. ”Hafen; Pforte“]

Te|le|fon|auf|trags|dienst  〈m. 1; unz.〉 Sonderdienst der Deutschen Telekom, durch den ein Telefonteilnehmer Anrufern bestimmte Nachrichten übermitteln kann

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige