Da auf der Grabungsstätte aber auch viele unbearbeitete Steinstücke zu finden waren und die als Werkzeug erkennbaren Stücke demgegenüber relativ selten waren, wollten einige Forscher der so genannten Xiaochangliang-Industrie nur einen sehr simplen Charakter zubilligen. Andere wiederum führen an, dass einige der Steinkerne eine nahezu zylindrische Form hätten, die Steinklingen flach und scharf seien und dies eher auf eine fortgeschrittene Technikphase hindeute.
Für die Wissenschaftler um Zhu ist die Anpassungsfähigkeit dieses Homo-erectus-Typs an verschiedene klimatischen Verhältnisse die wichtigste Entdeckung. Dass der Homo erectus bis zum 40. Breitengrad vorgedrungen ist, zeige nach Meinung der Wissenschaftler überdies, dass er schon widrige geologische und klimatische Hindernisse zu überwinden vermochte. Denn auf dem Weg von Süden führt der Weg zum Nihewan-Becken über das Hochland des Qinghai-Plateaus. Interessanterweise ist der Werkzeug-Fund von Xiaochangliang auch 200.000 Jahre früher anzusetzen als eine ähnliche Fundstätte am Gelben Fluss, 900 Kilometer südwestlich vom Nihewan-Becken.
Weitere Informationen über die chinesische Frühgeschichte finden Sie im Internet.