Afrika wird gerne als die Wiege der Menschheit bezeichnet. Für diesen Ruf sind weitaus ältere Hominiden-Fossilien aus Kenia und Äthiopien mitverantwortlich, die ein Alter von 5,7 Millionen Jahren und mehr aufweisen. Mit solchen Funden hofft die Wissenschaft eines Tages Licht in das Dunkel der menschlichen Stammesgeschichte zu bringen.
„Unser Wissen ist bruchstückhaft. Mit den bisherigen Funden kann man nicht erklären, wann sich der Mensch vom Affen trennte“, erklärt Phillip Tobias, ein renommierter Evolutionsforscher der Witwatersrand Universität. „Molekulare Untersuchungen wie der Vergleich von Menschen- und Affen-DNA lassen vermuten, dass sich die Entwicklung vor fünf bis sieben Millionen Jahren verzweigte. Doch vor allem die ostafrikanischen Funde legen nahe, dass die Aufspaltung vor sieben bis neun Millionen Jahren stattfand, also früher als bisher vermutet.“ Die Funde von Sterkfontein weisen in die gleiche Richtung, denn sie sind dem modernen Menschen viel ähnlicher als dem Menschenaffen.