Der Gletschermann „Ötzi“ ist an einem Pfeilschuss gestorben. Das gaben Wissenschaftler aus Italien und Österreich in Bozen bekannt. Radiologen hatten eine Pfeilspitze unter der linken Schulter des Gletschermanns gefunden. Ötzi war vor rund 5.300 Jahren am Hauslabjoch in Südtirol zu Tode gekommen.
Nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler hatte der Pfeil von hinten die linke Schulter den Gleschermanns durchbohrt. Die Spitze aus Feuerstein durchstieß das Schulterblatt und blieb stecken, ergaben die Röntgenaufnahmen. Ob sich Ötzi auf der Flucht befand oder in einen Hinterhalt geraten war, ist offen. Die Forscher vermuten, dass Ötzi den Pfeil selbst abbrach und dann innerhalb weniger Stunden verblutete.
Deutsche Bergsteiger hatten die mumifizierte Leiche des Gletschermanns im Sommer 1991 gefunden. Sie wurde seither von rund vierzig Forscherteams untersucht. Eingehende Röntgenuntersuchungen waren jedoch erst möglich, nachdem das Konservierungsproblem gelöst werden konnte, erläutert der Wiener Anthropologe Horst Seidler. So blieb die Pfeilspitze bis jetzt unentdeckt.
Ulrich Dewald
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