Als sich vor ungefähr 100.000 Jahren der moderne Mensch (Homo sapiens) entwickelte, gab es noch den Neandertaler. Ungefähr 5.000 Jahre lebten beide Spezies parallel nebeneinander, dann starb der Neandertaler aus.
Niewoehner hat fossile Handknochen von Neandertalern aus Europa und dem Nahen Osten mit denen von Frühmenschen aus den Höhlen von Qafzeh und Skhul in Israel verglichen. Letztere Fossilien hat er dann noch mit denen von Menschen der Jungsteinzeit verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Neandertaler sehr viel muskulösere Hände hatten als die Frühmenschen von Skhul und Qafzeh, deren Hände eher für feinere Bewegungen, etwa zum Führen von Werkzeug, geschaffen waren. Die Hände der Neandertaler hätten keine Bewegungen ausführen können, die einiges Geschick verlangten.
Die Funde aus den Höhlen von Qafzeh und Skhul wurden früher ebenfalls den Neandertalern zugerechnet. Seit einiger Zeit geht man aber davon aus, dass es sich hierbei um archaische Formen des Homo sapiens handelt. Man rechnet sie der Moustérien-Tradition des mittleren Paläolithikums zu. Typisch für diese Kultur ist das Auftauchen von Feuerstein-Schabern und Feuerstein-Spitzen. Die Menschen des Moustérien lebten in Höhleneingängen und Felsüberhängen. Vor der Kälte schützten sie sich mit Tierhäuten. In Le Moustier, einem Felsüberhang im Südwesten Frankreichs wurden erstmals Gegenstände dieser Kultur gefunden. Das gab dieser Kultur ihren Namen.(New Scientist)
Doris Marszk