Die Forscher untersuchten mit Licht- und Elektronenmikroskopie die ein bis zwei Millionen Jahre alten Knochenwerkzeuge aus Fundstätten in Swartkrans und Sterkfontein. Die Kratzspuren darauf verglichen sie mit jenen auf Werkzeugen aus Antilopenknochen, mit denen die Forscher in verschiedenen Termitenhügeln gegraben hatten. „Unsere Analyse zeigt, dass Hominide über einen Zeitraum von einer Million Jahren Termiten verspeist haben“, schreiben die Wissenschaftler.
Damit bestätigen Backwell und d’Errico frühere Untersuchungen, die das Verhältnis der verschiedenen Kohlenstoff-Isotope in Knochen von A. robustus und Ameisenbären verglichen hatten. Die Forscher fanden dabei auffallend ähnliche Isotopenverhältnisse, die gut mit der Nahrung von Termiten übereinstimmten.
Für die Termitenjagd wählten die Hominiden zudem nicht irgendwelche Knochen, sondern verwendeten nur die längsten, geradesten und kräftigsten. Die Forscher sind sich allerdings nicht völlig sicher, ob diese Leistung A. robustus zuzuschreiben ist, der nicht direkt in der Ahnenlinie heutiger Menschen steht. Zur gleichen Zeit lebten nämlich auch frühe Menschen in der Region um Swartkrans und Sterkfontein. Von ihnen nimmt man an, dass sie öfter Fleisch verzehrten als A. robustus. Allerdings verwendeten die Menschen eher Stein- als Knochenwerkzeuge.
ddp, Marcel Falk