Fündig wurden die Wissenschaftler um Ehud Netzer von der Herbrew University in Jerusalem nun jedoch nicht in der Festung selbst, sondern am Abhang unterhalb des gut hundert Meter hohen Festungsberges am Rande der Wüste. Monumentale, mehr als sechs Meter breite Treppen führen von dort den Hang hinab. Erhalten geblieben ist vom Mausoleum des Herrschers nur das einstige Podium aus weißen, behauenen Quadern. Verstreut um diese Ruine fanden die Forscher Überreste von Urnen und Hunderte von Bruchstücken des einstigen, knapp 2,5 Meter langen Sarkophags aus rötlichem Kalkstein, der mit Rosetten verziert und mit einem dreieckigen Deckel verschlossen war.
Herodes ging nicht nur wegen seines oft extrem brutalen Regierungsstils und seiner Nähe zur römischen Besatzungsmacht als grausamer Herrscher in die Überlieferung ein, sondern auch wegen des so genannten Kindermords in Bethlehem: Nach dem Bericht des Matthäus-Evangeliums ordnete er nach der Geburt Jesu an, in dem Ort alle Jungen unter zwei Jahren zu töten, um mögliche Konkurrenten auf das Amt des Königs für sich und seine Erben auszuschalten.