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Eine Mumie zeigt Gesicht

Geschichte|Archäologie

Eine Mumie zeigt Gesicht
Ein italienisches Forscherteam hat mit moderner Computertomographie ein detailliertes dreidimensionales Modell vom Gesicht einer ägyptischen Mumie geschaffen. Sogar ein Leberfleck auf der linken Schläfe des Toten konnte mit der hochpräzisen Technik rekonstruiert werden. Die Mumie musste dafür nicht ausgewickelt werden, weshalb der Körper völlig unversehrt blieb. Ihre Arbeit beschreiben Federico Cesarani von der Struttura Operativa Complessa di Radiodiagnostica in Asti und seine Kollegen in der Fachzeitschrift American Journal of Roentgenology (Bd. 183, S. 755).

Die Forschergruppe aus Medizinern, Anthropologen und Forensikexperten nutzte die so genannte Mehrzeilendetektorcomputertomographie (MDCT) für die Untersuchung des vor etwa 3.000 Jahren verstorbenen Handwerkers namens Harwa. Bislang war die Mumie im Ägyptischen Museum in Turin ausgestellt. Das Röntgenverfahren lieferte 3D-Bilder, anhand derer die Wissenschaftler die Einzelheiten des Gesichts nachvollziehen und ein dreidimensionales Kunststoffmodell formen konnten.

„Der einzige andere Weg, derart detaillierte Informationen zu bekommen, wäre das Auswickeln der Mumie gewesen“, sagt Cesarani. Dabei wäre sie jedoch beschädigt oder sogar zerstört worden und die Forscher hätten den Körper danach auf anderem Wege konservieren müssen. Anhand ihrer Rekonstruktion schließen die Forscher, dass Harwa zum Zeitpunkt seines Todes etwa 45 Jahre alt war.

Eine CT liefert Daten über die Ausmaße des Schädels und die eingetrockneten Weichteile. Das Röntgenverfahren bildet den Körper in hauchdünnen Scheiben ab, die dann zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt werden. Hinweise auf Haar- und Hautfarbe des Handwerkers lassen sich aus den CT-Aufnahmen allerdings nicht ablesen. Auch das Fettgewebe im Gesicht hinterlässt keine Spuren, weshalb die Wissenschaftler diese Details nicht rekonstruierten.

ddp/bdw ? Cornelia Dick-Pfaff
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