Eine kleine „Seidenstraße“ haben amerikanische Archäologen in den bolivianischen Anden entdeckt. Die beinahe dreihundert Kilometer lange Handelsroute ist über 4000 Jahre alt, meldet die Universität von Kalifornien in Los Angeles. Die echte Seidenstraße erstreckte sich demgegenüber quer durch den Vorderen Orient und förderte den Güteraustausch zwischen Europa und China schon in der Antike.
Auf der Handelsstraße in den Anden von Pucara in Bolivien durch das Hochland um den Titicacasee hätten die Vorfahren der Inkas vor allem Gold, Federn, Pelze, Honig, Harthölzer und Kräutertinkturen transportiert, fanden die Forscher um Charles Stanish heraus. Sie vermuten, dass dieser Handel die zuvor umherziehenden Völker habe sesshaft werden lassen und damit die Basis für die ersten Hochkulturen legte. So entdeckten die Archäologen rund hundert Siedlungen der Vor-Inkas mit Tempeln entlang der Handelsroute. Die Baustile und Tonscherben rund um die Tempel würden auf einen regen Austausch zwischen den Siedlungen hindeuten, sagen die Forscher.
Die Seidenstraße in den Anden sei so lange unentdeckt geblieben, da die Gebiete nur schlecht zugänglich sind und zudem über Jahre von der Revolutionsgruppe „Leuchtender Pfad“ terrorisiert wurden. Dennoch werde die Handelsroute auch heute noch genutzt, berichten die Archäologen.
ddp/bdw – Marcel Falk
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