Sie hatten 1000 Götter, riesige Bibliotheken, die größte Stadt der damaligen Welt ? und verschwanden plötzlich. Anlässlich der Ausstellung „Die Hethiter ? Das Volk der 1000 Götter“ in der Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn, widmet die Zeitschrift DAMALS ihr Februar-Heft den Hethitern.
Ihr großes Reich umfasste weite Teile Anatoliens und zeitweise die nördliche Hälfte Syriens. Sie interessierten sich für Wissenschaft und Literatur anderer Völker ? in den Bibliotheken ihrer Paläste sammelten sie Keilschrifttafeln, von denen bis jetzt mehr als 30.000 in verschiedenen Sprachen gefunden wurden. Sie betrieben regen Handel, führten aber auch heftige Kriege mit Ägypten, die sie jedoch im 21. Regierungsjahr von Ramses II. beendeten und mit einem Friedensvertrag besiegelten. Eine Kopie dieses Friedensvertrages hängt im UN-Gebäude in New York, als Symbol des Bestrebens um friedliche, vertraglich geregelte internationale Zusammenarbeit.
Und doch verschwanden die Hethiter nach ihrer Blütezeit im 13. Jahrhundert v. Ch. plötzlich. Und zwar ohne Resonanz in der Geschichte, so dass selbst später, als man die Keilschrift schon entschlüsselt hatte, noch keine Klarheit bestand, wo ihr Reich zu suchen war. Dank archäologischer Ausgrabungen und intensiver Quellenarbeit wissen wir heute erstaunlich viel nicht nur über die Politik, sondern auch über alltägliche Details dieser verschwundenen Kultur. Mehr Informationen im neuen DAMALS Heft: Die Hethiter ? eine Kultur und ihre Quellen, Erscheinungstermin ist der 23.01.2002. Das Heft liegt auch in der Ausstellung aus.
Anke Biester