Die Analyse, für die nur winzige Gewebeproben nötig waren, bestätigte, dass Natron, Wacholderöl, Kampheröl und Myrrhe verwendet wurden. Eine wichtige Rolle spielten vor allem Bienenwachs und das Harz von Nadelbäumen, schreiben die Forscher. Die Mumien stammten aus der Zeit zwischen 1900 vor bis 395 nach Christus, wobei die Kunst der Mumifizierung zwischen 1350 und 1000 vor Christus ihren Höhepunkt erreichte.
Buckley und Evershed stellten fest, dass der Vorgang der Einbalsamierung offenbar komplexer war als bisher angenommen. Der Balsam bestand zum größten Teil aus ungesättigten tierischen und pflanzlichen Fetten, die zum größten Teil so stark zersetzt wurden, dass sich ihre genaue Herkunft nicht mehr feststellen lässt. Ungesättigte Fette haben die Eigenschaft, spontan zu polymerisieren, sich also zu langen Kettenmolekülen zusammenschließen. Dadurch bilden sie eine Barriere für Mikroorganismen und behindern die Zersetzung der Leiche.
Die Autoren schreiben, dass die Ägypter mit der Zeit die antibakterielle Wirkung von Bienenwachs und Baumharzen entdeckten. Die beiden Substanzen nahmen im Balsam im Laufe der Zeit einen immer größeren Anteil ein. Möglicherweise spielte auch Pistazienharz eine wichtige Rolle. Bitumen oder andere Erdölprodukte, die oft als Zutaten erwähnt werden, waren in den von Buckley und Evershed untersuchten Mumien dagegen nicht enthalten.